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Gesundheit: Industrie für Holding, Kritik an Vorschlägen im Pharmabereich

IV-GS Beyrer: SV-Holding wird begrüßt - Einseitige Ausrichtung der Sparziele zu Lasten der Pharmaindustrie - Erhebliche Bedenken gegen Aut-Idem-Regelung

Wien (OTS) - (PdI) Die Industriellenvereinigung (IV) begrüßt -anlässlich des heutigen Endes der Begutachtungsfrist - das mit dem Gesetzentwurf verbundene Ziel, die Finanzierbarkeit und Leistungsfähigkeit des österreichischen Gesundheitssystems nachhaltig sicherzustellen. Um das hohe Versorgungsniveau weiterhin aufrecht erhalten zu können, spricht sich die IV für eine grundlegende Strukturreform aus. "Es gilt vor allem, die Effizienz im Gesundheitswesen zu steigern und die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Für den Bereich der Sozialversicherung würde dies mit der geplanten Neustrukturierung und Neuorientierung des Hauptverbandes verwirklicht", so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Mag. Markus Beyrer. Gleichzeitig mahnt Beyrer aber weitere Schritte ein. "Die Neustrukturierung des Hauptverbandes ist zwar ein wichtiger Baustein für eine Gesundheitsreform. Die optimale Wirkung kann die neu geschaffene SV-Holding aber nur dann entfalten, wenn alle wesentlichen Bereiche des Gesundheitswesens in die Reform einbezogen werden". Er betont daher nachdrücklich, dass "eine Gesundheitsreform ohne Finanzierung aus einer Hand, Ende der Abgangsdeckung in den Spitälern und deutliche Effizienzsteigerungen im stationären Bereich unvollständig bleibt".

Vor diesem Hintergrund kritisiert die IV auch die Vorschläge im Pharmabereich. "Es ist auffallend, dass Sparziele im Gesundheitsbereich immer auch zuerst zu Lasten der Pharmabranche formuliert werden, während etwa der Krankenhausbereich zum wiederholten Mal unangetastet bleibt" so der IV-Generalsekretär. Die Industriellenvereinigung steht der geplanten Aut-Idem-Regelung mit Skepsis gegenüber, zumal das tatsächliche Einsparpotenzial zweifelhaft ist und sich daraus eine Reihe von Problemen ergeben, etwa mit der Zuordnung der haftungsrechtlichen Verantwortung. Ebenso ist es unverständlich, dass - wirtschafts- und ordnungspolitisch bedenklichen - Zwangsrabatten der Vorzug gegenüber freiwilligen Leistungen der Pharmaindustrie gegeben werden soll.

Positiv sieht die Industriellenvereinigung hingegen etwa die künftige Koppelung der Kassenverträge an die Erfüllung bestimmter Qualitätskriterien. Ebenso ist die geplante E-Medikationsdatenbank "ein wichtiges Instrument zur Steigerung von Transparenz, Effizienz und Qualität im Gesundheitswesen und dient letztlich auch der Kostendämpfung" so Beyrer. Die nächsten Schritte liegen für den IV-Generalsekretär auf der Hand: "Zentrale Bereiche des Gesundheitswesens, in denen es ungemein größeren Reformbedarf und Einsparpotenzial gibt, haben in diesem Gesetzentwurf keine Berücksichtigung gefunden. Es ist höchste Zeit, dass diese endlich in Angriff genommen werden".

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