• 19.05.2008, 09:30:00
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20 Jahre "Arbeitsplatz Straße": Unfallrate in Wien, Niederösterreich und Burgenland überdurchschnittlich um 18,5 Prozent gesunken

AUVA Landesstelle Wien fördert ab sofort nur noch Berufslenker-Kurse in geprüften Fahrtechnikzentren

Wien (OTS) - Seit dem Beginn der AUVA Aktion "Arbeitsplatz Straße"
im Jahr 1987 sind in Österreich sowohl die Anzahl der Arbeitsunfälle
mit Personenschaden als auch die Unfallrate zurückgegangen. Deutlich
über dem Bundesschnitt liegen die Verbesserungen in Wien,
Niederösterreich und Burgenland. Nach 20 Jahren nimmt die AUVA
Landesstelle Wien eine Kurskorrektur und Anpassungen an gesetzliche
Änderungen vor. Ab sofort werden nur noch Kurse für Berufslenker in
geprüften Fahrtechnikzentren finanziell unterstützt. Dazu hat der
Unfallverhütungsdienst den AUVA Kriterienkatalog entwickelt. Auch in
Zukunft will die AUVA Arbeitgeber bei freiwilligen
Fahrtechniktrainings unterstützen. Die Abwicklung läuft über
www.auva.at/kursbuchung.

Die AUVA Aktion "Arbeitsplatz Straße" läuft seit Oktober 1987
gemeinsam mit ÖAMTC, ARBÖ und anderen Fahrtechnikzentren in ganz
Österreich mit dem Ziel, das Fahrverhalten von Berufsfahrern
dauerhaft zu verbessern. Die AUVA bietet mit der Aktion "Arbeitsplatz
Straße", zu der auch der Intensivkurs "Safety Driver" gehört,
Berufsfahrern Unterstützung und Fahrsicherheitsschulungen an. Sie
übernimmt derzeit Kurskosten in Höhe von 35 Euro (Pkw) bzw. 70 Euro
(Lkw und Bus) pro Teilnehmer, wenn dieser sowohl bei der AUVA
versichert ist als auch überwiegend (mehr als 50 Prozent) im
Außendienst arbeitet.

Bislang nahmen in Wien, Niederösterreich und Burgenland rund
23.200 Pkw-Lenker und 11.200 Lkw- und Buschauffeure an der Aktion
"Arbeitsplatz Straße" teil. Die AUVA Landesstelle Wien hat dafür rund
1,63 Millionen Euro aufgewendet. Auch für 2008 ist ein entsprechendes
Budget vorgesehen.

Mit der Einführung der Mehrphasenausbildung ergab sich bei den
Fahrtechnikkursen und -ausbildungen die Notwendigkeit, eine deutliche
Trennung zwischen Führerschein-Neulingen und "alten Hasen" zu
schaffen. Bei der gesetzlich vorgeschriebenen Mehrphasenausbildung
geht es in der Hauptsache um das Aufzeigen von Fahrerdefiziten. Bei
den freiwilligen Fahrtechnikkursen steht die Verbesserung des
Fahrkönnens langjähriger Praktiker im Vordergrund - Gefahren sollen
rechtzeitig erkannt und bewältigt werden. Kriterien für eine
qualitativ hochwertige Weiterbildung und die Sensibilisierung von
Berufsfahrer wurden notwendig.

Die Initiative kam von Ing. Manfred Albich vom
Unfallverhütungsdienst der AUVA Landesstelle Wien. Nach rund fünf
Jahren Vorarbeit, Studium vergleichbarer Systeme in anderen Ländern
und intensiven Gesprächen mit den Betreibern von Fahrtechnikzentren
entstand ein Kriterienkatalog, der seit 2008 angewendet wird. Die
AUVA Landesstelle Wien wird ab sofort nur mehr Kurse in geprüften
Zentren unterstützen.

Die AUVA Landesstelle Wien trägt der mit 2. Mai 2008 in Kraft
getretenen Grundqualifikations- und Weiterbildungs-Verordnung (GWV) -
gemäß EU-Ausbildungsrichtlinie mit einer verpflichtenden Schulung
aller Lkw- und Buslenker ab 2009 - Rechnung und wird im Rahmen der
"Aktion Arbeitsplatz Straße" eine sinnvolle Ergänzung zur Erhöhung
der Sicherheit im Berufsverkehr anbieten.

Die Unfallverhütungsexperten haben 24 Fahrtechnikzentren in
Österreich besucht und bewertet. In Wien, Niederösterreich und
Burgenland entsprachen die Zentren in Gmünd, Melk, Pachfurth,
Teesdorf und Wien den Kriterien für Pkw-Kurse. Zu den Kriterien
zählen

- Grundsätzliches zur Organisation (Geschäfts-, Sicherheits- und 
   Versicherungsbedingungen, Preislisten, Genehmigungen, 
   Qualitätsmanagement, Evaluierung, Vorgaben für Instruktoren, etc.)
 - Grundsätzliches zum Kursprogramm (Curriculum, Zielkatalog für 
   jedes Programm, Ablauf, Zeitplan, maximal 12 Teilnehmer pro 
   Gruppe, Unterlagen, Fragebogen, Fahrzeuge, aktueller Stand der 
   Unfallforschung, Ausbildungsmethodik, Didaktik, umfangreiche 
   Dokumentation, Übungsgeschwindigkeiten von 50 km/h für 
   Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen, etc.)
 - Allgemeines zum Trainingsgelände (Beschilderung, Parkplätze, 
   Gebäude, Flutlicht, fixe Geschwindigkeitsmessanlage, 
   Besprechungsunterstände, Schleuderplatte, Hindernissimulation, 
   Winterbetrieb bis -5 Grad Celsius, etc.)
 - Drei Übungspisten mit Sicherheitsabständen, erreichbaren 
   Mindestanfahrtsgeschwindigkeiten und zwar
     - Brems- und Ausweichstrecke
     - Kurve oder Kreisbahn
     - Brems- und Ausweichstrecke im Gefälle.

Die Voraussetzungen für eine Förderung durch die AUVA sind:
 - Kooperationspartner der AUVA
 - Teilnehmer bei der AUVA versichert
 - Berufslenker/in als Dienstnehmer oder Selbstständige im Güter- 
   und Personenbeförderungsgewerbe, die mehr als 50 Prozent im 
   Außendienst beschäftigt sind, Schulbuslenker, Hauptamtliche und 
   Freiwillige des Roten Kreuzes, des Samariterbundes, der Feuerwehr 
   und vergleichbarer Organisationen.
 - Vereinbarung des Termins mit dem Veranstalter vor der Buchung bei 
   der AUVA
 - Anmeldung unter "www.auva.at/kursbuchung" mindestens 14 Tage vor 
   dem Termin
 - Vollständige Angaben des Arbeitgebers
 - Ganztagskurs (mindestens acht Stunden)
 - Teilnahme wird erst nach fünf Jahren wieder gefördert.

Arbeitgeber und Veranstalter werden informiert, ob und für welche
Teilnehmer eine Förderung übernommen wird. Die AUVA rechnet direkt
mit dem Veranstalter ab; sie übernimmt derzeit 35 Euro (Pkw) bzw. 70
Euro (Lkw und Bus) pro Teilnehmer. Erfahrungsgemäß bleiben für die
Firmen Kurskosten pro Teilnehmer von netto 110 bis 210 Euro.

Die Aktion "Safety Driver" startete in Zusammenarbeit und unter
Federführung der Wirtschaftskammer Wien im November 2001. Sie ist
Teil der Aktion "Arbeitsplatz Straße". Der Intensivkurs für Wiener
Berufskraftfahrer umfasst Verkehrspsychologie, Ladungssicherheit,
Stressmanagement und Fahrsicherheit. Absolventen erhalten eine
"Safety Driver"-Plakette.

20 Jahre Kooperation ÖAMTC - AUVA Landesstelle Wien

Vor 20 Jahren hatten Josef Müller, der damalige Direktor der AUVA
Landesstelle Wien, und Franz Wurz vom ÖAMTC die Idee, durch eine
bessere Ausbildung Unfälle auf der Straße zu verringern und wenn
möglich zu vermeiden. Aus dieser Idee entwickelten die beiden ein
Konzept, das sehr schnell sehr erfolgreich war. Heute ist das
Programm "Arbeitsplatz Straße" in Österreich wie auch international
anerkannt. "Eine Zusammenarbeit wie die sehr erfolgreiche Kooperation
zwischen AUVA und ÖAMTC ist in dieser Form einzigartig. Die Erfolge
des Konzepts "Arbeitsplatz Straße" zeigen sich auch in den
Ergebnissen - und die sprechen eine eindeutige Sprache", sagt Franz
Wurz, Leiter der ÖAMTC-Fahrsicherheit Test & Training. "Unsere
Erfahrung zeigt, dass gezielte Weiterbildungsmaßnahmen die Anzahl der
Unfälle um bis zu 40 Prozent verringern."

In den neun Fahrsicherheitszentren des ÖAMTC werden seit 20 Jahren
verschiedene Aus- und Weiterbildungskurse auf hohem Niveau und
wirtschaftlich für die Unternehmer umgesetzt. "Die Investitionen in
diese Ausbildungen rechnen sich für die Unternehmen schon nach kurzer
Zeit", sagt Wurz. Weniger Schadensfälle bedeuten nämlich auch weniger
Versicherungsleistungen, Unfallschadensfolgen wie Krankenhauskosten
und Kosten für Krankenstände werden minimiert.

So hat zum Beispiel die Firma REWE seit neun Jahren eine enge
Kooperation mit den ÖAMTC-Fahrsicherheitszentren im Rahmen der Aktion
"Arbeitsplatz Straße". Nach einer genauen Fuhrparkanalyse wurde ein
maßgeschneidertes Programm erarbeitet, das jeder Fahrer bei REWE
durchläuft. Eine Pilotstudie von REWE hat belegt: Aktives Risk
Management senkt in Kfz-Flotten die Schäden allein durch ein
ÖAMTC-Fahrsicherheitstraining um bis zu 42 Prozent. "Dieses und viele
andere Ergebnisse können aber nur erzielt werden, wenn die Kurse eine
entsprechende Qualität haben. Und das ist ganz im Sinne der
Partnerschaft mit der AUVA", verweist Wurz auf die hohen Standards
der ÖAMTC-Trainings.

Die AUVA-Landesstelle Wien finden Sie im Internet unter
www.auva.at/wien, ÖAMTC - Informationen unter www.oeamtc.at

Neu: AUVA Foto-Site:
http://83.164.133.17/pindownload/login.do?pin=CTQ80

Rückfragehinweis:

Gabriela Würth, GWK, 
   Tel.: 02242-38300, 0676-33 24 879
   mailto:gabriela.wuerth.gwk@utanet.at
   
   Dagmar Halwachs, ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
   Schubertring 1-3, A-1010 Wien, 
   Tel:  (01) 71199 1370, Fax: (01) 71199 1312
   mailto:dagmar.halwachs@oeamtc.at

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