• 05.05.2008, 12:49:08
  • /
  • OTS0180 OTW0180

Katholische Aktion zum Tod Gottfried Natschlägers

Christen sollen sich mehr für ihre Werte in der Politik engagieren

Wien (OTS) - Die Kirche in Wien verliert mit Gottfried Natschläger
nicht nur einen Katholiken, der jahrzehntelang aktiv in seiner Pfarre
Pötzleinsdorf engagiert war, sondern auch einen Menschen, der es
erfolgreich geschafft hat, christliche Werte in Politik und
Gesellschaft einzubringen. "In diesem Sinne war Gottfried Natschläger
ein Vorbild, dem heutzutage leider immer weniger Christinnen und
Christen bereit sind nachzufolgen", sagt die Präsidentin der
Katholischen Aktion, Christa Buzzi.

Die tragischen Umstände seines Todes führen natürlich zu einer
Diskussion über mögliche daraus zu ziehende Schlussfolgerungen. Für
Christa Buzzi ist in diesem Zusammenhang das Besinnen auf christliche
Werte eine wichtige Konsequenz: Denn gerade Kinder und Jugendliche
erleben täglich, dass fast alle gesellschaftlichen Bereiche einem
wirtschaftlichen Gewinnbestreben untergeordnet werden.

In Familien bleibt oft für Eltern zu wenig Zeit, sich Kindern zu
widmen. In Schulen haben massive Sparmassnahmen dazu geführt, dass es
für Schülerinnen und Schüler nahezu keine mehr Möglichkeiten gibt,
sich in den "Freigegenständen" am Nachmittag auf sinnvolle Art
gemeinsam zu beschäftigen. Die immer mehr zunehmende Flexibilisierung
der Arbeitswelt hat nicht nur positive Seiten. Oft leiden dadurch
auch Partnerschaften und Freundschaften, wenn ein gemeinsames
Miteinander immer weniger möglich wird. Auch die forcierte
Sonntagsöffnung ist dafür ein Beispiel.

Auch wenn sich in der Vergangenheit viele gute gesellschaftliche
Entwicklungen gezeigt haben, darf man auch nicht die Augen vor den
vielen Nachteilen verschließen. Diese führen letztendlich immer öfter
dazu, dass Jugendliche, junge Menschen und auch Erwachsene ihre
Arbeit und auch ihr Leben mehr als Belastung denn als Freude
empfinden und daraus folgend viel zu oft in Agonie und leider auch
Alkohol versinken.

Eine Gesellschaft, die sich nur an den Leistungsstarken orientiert
und keinen Raum für die zahlreichen Menschen lässt, die diesem Ideal
nicht entsprechen wollen oder können, ist eine unmenschliche
Gesellschaft. In diesem Sinne sind die Politikerinnen und Politiker
gefordert, hier entsprechende Maßnahmen zu setzen und auch selbst
ihre eigenen Werthaltungen kritisch zu hinterfragen. Der Ruf nach
sicherheitspolitischen Maßnahmen greift hier viel zu kurz und kann
vielleicht einzelne Taten verhindern oder deren Aufklärung
unterstützen, ein notwendiger genereller Wandel wird damit aber nicht
bewirkt.

Christa Buzzi fordert auch alle Christinnen und Christen dazu auf,
sich verstärkt - auch in der Politik - für christliche Werte,
besonders auf Basis der Katholischen Soziallehre - in der
Gesellschaft einzusetzen. Auch die Pfarren sind eine wichtige Basis
für Menschen, die Zeit brauchen und in ihrem Leben andere Akzente als
die Orientierung an wirtschaftlichen Aspekten setzen wollen oder
müssen. Hier ermuntert die KA-Präsidentin die Pfarren, mehr für deren
wichtige Rolle in der Gesellschaft zu werben und Menschen einzuladen,
sich dieser Gemeinschaft anzuschließen.

Rückfragehinweis:
Marcel Kneuer
Katholische Aktion Erzdiözese Wien
mailto:katholische.aktion@edw.or.at
Tel.: 0660 3762716

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | KAW

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel