- 05.05.2008, 11:52:46
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VIRUS: Neues Strohfeuer durch Wasserkraftausbau?
Wien (OTS) - Vor einem Ablenkungsmanöver durch neue
Wasserkraft-Ausbaupläne - Minister Bartenstein und VEÖ hatten heute
einen neuen Masterplan vorgestellt - warnt die Umweltorganisation
VIRUS. Sprecher Wolfgang Rehm: "Da soll mit Wasserkraft neuerlich ein
energiepolitisches Strohfeuer abgebrannt werden, dessen Rauch die
eigentlichen Probleme verdeckt".
"Mit dem Vertrauen auf die Wirkung der in Österreich
jahrzehntelang geschürten quasi-religiöse Verehrung der Wasserkraft
soll offenbar versucht werden, die Probleme des 21 Jahrhunderts mit
den dafür untauglichen Mitteln der 1950-er Jahre zu bekämpfen. Dabei
wird übersehen, dass aufgrund des bereits erreichten Ausbaugrades
eine Wasserkraftoffensive wie in der Nachkriegszeit nicht
wiederholbar ist.", so Rehm. Übersehen wird nach Ansicht der
Umweltschützer auch, dass bereits damals mit den Ausbaumaßnahmen
keine nachhaltige Wirkung erzielt werden konnte und in der
österreichischen Elektrizitätsversorgung Emissionen und
Importabhängigkeit zugenommen haben.
VIRUS ortet in der E-Wirtschaft ein starkes Motiv, endlich wieder
bauen, sich endlich wieder behaglich dort einrichten zu können, wo
man sich vor der Einführung des EU-Elektrizitätsbinnenmarkts so
wohlgefühlt hat. Auch der Applaus aus der Wirtschaftskammer sei
offenbar mit Bauankündigungen jeder Art gesichert. Für die Erreichung
von Klimaschutzzielen müsse allerdings der Entwicklungsdynamik
Rechnung getragen werden in Konsequenz seien statische Ansätze
kontraproduktiv. Hier sieht Rehm einen klaren Befund: "Die
klimapolitisch wirklich problematische Entwicklungsdynamik findet im
Verkehrssektor statt, der Elektrizitätsbereich ist hier nachrangig,
die Wasserkraft für die Erreichung der Klimaziele aufgrund des
begrenzten Potenzials von untergeordneter Bedeutung, ohne
Verkehrswende wird es einfach nicht gehen."
Im Elektrizitätssektor sieht VIRUS zwar ebenfalls Handlungsbedarf,
dieser liege aber hauptsächlich auf der Nachfrageseite: "Wenn der
zuständige Minister nicht endlich Maßnahmen auf den Weg bringt, die
zu einer Reduktion des Stromverbrauchs führen, und die E-Wirtschaft
zur Mithilfe verpflichtet, dann hat er seinen Job verfehlt",
kritisiert Rehm. Wasserkraft-Ausbau als Klimaschutzmaßnahme würde
unter diesen Rahmenbedingungen zur sinnlosen PR-Aktion. "Eine solcher
Schuss in den Ofen kann aber auch mit anderen Nebenwirkungen
verbunden sein. Den Preis zahlen dann Österreichs verbliebene
naturnahe Gewässer, von Verschlechterungen durch Wasserkraftausbau
betroffene Trinkwassernutzungen und Tourismusgebiete", so Rehm
abschließend.
Rückfragehinweis:
Wolfgang Rehm
Tel.: 0699/12419913, mailto:virus.umweltbureau@wuk.at
http://www.wuk.at/virus
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