- 30.04.2008, 14:07:26
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Untersuchungskommission - SP-Ramskogler: "Europaweit unterschiedliche Standards in der psychiatrischen Versorgung!"
"Komplexe Materie, bei der es keine einfachen Wahrheiten gibt"
Wien (SPW-K) - "Prof. Hans-Joachim Salize hat heute deutlich
gemacht, dass es in Europa unterschiedliche Standards in der
psychiatrischen Versorgung gibt: So handelt es sich um eine komplexe
Materie, bei der es keine einfachen Wahrheiten oder ein 'model of
best practice' gibt", betonte heute SP-Gemeinderätin Mag. Sonja
Ramskogler nach der heutigen Aussage des Experten Prof. Hans-Joachim
Salize vom Mannheimer Zentralinstitut für seelische Gesundheit vor
der Untersuchungskommission "Psychiatrie".
Behandlungsmaßnahmen seien laut Salize in den einzelnen
europäischen Ländern in ihrer Anwendung ebenfalls unterschiedlich,
betonte Ramskogler. "Prof. Salize hat auch klar festgestellt, dass es
keine Statistiken über die Anwendung von freiheitsbeschränkenden
Maßnahmen gibt." So sei laut Salize auch nicht auszuschließen, dass
es in einzelnen Ländern fallweise zum Einsatz von Netzbetten komme.
Es könne auch nicht bewertet werden, ob viel oder weniger
Mitteleinsatz eine bessere oder schlechtere Versorgung in der
Psychiatrie darstelle, ein Vergleich mit anderen Ländern könne nicht
geführt werden.
"Beste Methode muss Standard sein"
"Ich persönlich bin überzeugt davon, dass die beste Methode
Standard sein muss", sagte Ramskogler. "Was für die PatientInnen die
beste Behandlungsmethode ist, hat in erster Linie das behandelnde
Team zu entscheiden, weil es ganz spezifisch auf die einzelne Person
und die individuelle Situation ankommt!"
Die Aussagen von Prof. Salize hätten insgesamt gezeigt, "dass wir
unser Hauptaugenmerk künftig verstärkt auf die Verbesserung von
psychotherapeutischen Angeboten richten müssen", betonte Ramskogler.
"Es ist positiv, dass es heute weniger stationäre Betten gibt und die
Behandlungsaufenthalte kürzer sind und auch psychosoziale Faktoren
miteingebunden werden. Deshalb wird aber das ambulante Angebot immer
wichtiger!" Insgesamt müsse auch die Tätigkeit der in der
psychiatrischen Behandlung arbeitenden Personen eine Aufwertung
erfahren. "Diese Feststellung von Prof. Salize ist ein wichtiger
Punkt, an dem die Politik arbeiten muss - es darf kein Stigma mehr
sein, wenn man in der Psychiatrie arbeitet", schloss Ramskogler.
Alle Infos, Unterlagen der SPÖ zur Untersuchungskommission sowie
SP-Beweisanträge sind im Internet abrufbar: www.rathausklub.spoe.at
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Rückfragehinweis:
Mag. Michaela Zlamal
SPÖ-Klub Rathaus, Presse
Telefon 01/4000 81 930
mailto:Michaela.Zlamal@spw.at
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