SORA-Studie: ÖsterreicherInnen halten Anhebung des Pensionsantrittsalters für sinnlos
Wien (OTS) - Vier von fünf ÖsterreicherInnen (82%) sind der Meinung, dass ein Anheben des Pensionsalters sinnlos ist, solange die Wirtschaft ältere ArbeitnehmerInnen vorzeitig kündigt. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Instituts SORA im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales und Konsumentenschutz hervor, die anlässlich des aktuellen Berichtes der Kommission zur langfristigen Pensionssicherung veröffentlicht wird.
Ängste der ÖsterreicherInnen
Mehr als ein Drittel aller Befragten (35%) in erwerbsfähigen Alter befürchtet, im Alter arbeitslos zu sein. Bei den unter 35-Jährigen ist es sogar fast die Hälfte (45%).
Zudem haben zwei von fünf Personen im erwerbsfähigen Alter (41%) Angst, dass sie durch Krankheit arbeitsunfähig werden, bei den Arbeitern und Arbeiterinnen sind dies deutlich mehr, nämlich drei von fünf Personen (60%).
Mehrheit befürchtet, vorzeitig arbeitslos oder arbeitsunfähig zu werden
In Summe fürchten somit 56% aller Personen im erwerbsfähigen Alter durch Krankheit oder Arbeitslosigkeit, vorzeitig aus dem Erwerbsleben auszuscheiden. Arbeiter und Arbeiterinnen sind überdurchschnittlich von diesen Problemlagen betroffen. Auch jüngere Berufstätige sehen diese Sorgen bereits auf sich zukommen.
"Einerseits erkennt die große Mehrheit der Berufstätigen die Probleme der älteren Arbeitnehmer, andererseits sehen sie für sich selbst wenig Chancen, länger als 40 oder 45 Jahre im Arbeitsleben verbleiben zu können. Dies erklärt, warum die Österreicher und Österreicherinnen eine Anhebung des Pensionsantrittsalters für sinnlos halten", erklärt Günther Ogris, wissenschaftlicher Leiter von SORA.
Negative Folgen einer Anhebung
"Eine Anhebung des Pensionsantrittsalters würde die Altersarbeitslosigkeit und die Invaliditätspensionen ansteigen lassen. Ein rascher Ausbau der Gesundheitsförderung im Beruf ist dringend notwendig." folgert Ogris.
Daten und Fakten
Sorge, im Alter arbeitslos oder arbeitsunfähig zu werden, und vorzeitig aus dem Beruf auszuscheiden.
Gesamt 56% Frauen 60% Männer 52% Arbeiter 67% Angestellte 61% 16-29 Jährige 67%
Zustimmung zur Aussage*: "Solange die Wirtschaft ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vorzeitig kündigt, macht es keinen Sinn, das Pensionsalter anzuheben."
Stimme sehr zu: 64% Stimme ziemlich zu: 18% Stimme wenig zu: 9% Stimme gar nicht zu: 6%
Befürchtung der persönlichen Betroffenheit*:
Im Alter arbeitslos zu sein.
Stimme sehr zu: 14% Stimme ziemlich zu: 21% Stimme wenig zu: 34% Stimme gar nicht zu: 26%
Befürchtung der persönlichen Betroffenheit*: Durch Krankheit arbeitsunfähig zu werden.
Stimme sehr zu: 14% Stimme ziemlich zu: 27% Stimme wenig zu: 41% Stimme gar nicht zu: 12%
* Jeweils fehlende Prozentanteile auf 100%: keine Angabe
Studie: Telefonische Interviews mit 700 Personen aus der österreichischen Bevölkerung ab 16 Jahren, davon 501 im erwerbsfähigen Alter, Durchführung Ende Januar 2008
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Tina Brunauer
SORA Institute for Social Research and Analysis
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