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Katholische Aktion fordert Verzicht auf EURO-Sonntagsöffnung in Wien

Umfragen bei Geschäftsleuten zeigen keinen Bedarf

Wien (OTS) - "Wir fordern die Wiener Landesregierung auf, auf eine Ausnahmeregelung für eine Sonntagsöffnung bei der Europameisterschaft 2008 ganz zu verzichten", sagt Christa Buzzi, Präsidentin der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien. "Angesichts der Tatsache, dass selbst die großen Einkaufstraßen und - zentren einer Öffnung ablehnend gegenüberstehen, besteht kein Grund mehr für eine diesbezügliche Ausnahmeregelung", ist die KA-Präsidentin überzeugt.

"Es zeigt sich, dass die Verantwortlichen in der Wirtschaft wesentlich rationaler agieren als die PolitikerInnen", sagt Christa Buzzi. Die Wirtschaft hat gut erkannt, dass sich eine Sonntagsöffnung für den Einzelhandel nicht rechnet. Die Katholische Aktion der Erzdiözese Wien hat schon seit über einem Jahr auf die diversen Studien in Deutschland nach der Fußball-WM hingewiesen, die eindeutig zeigen, dass es keinen Bedarf der Fans nach einer Sonntagsöffnung gegeben habe. Das einzige Interesse bestand an Ess- und Trinkbarem und an Fanartikeln. "Ausreichend Essen und Trinken gibt es in den Lokalen und auf den Fanmeilen, und für Fanartikel reicht eine Ausnahmeregelung für mobile Händler, ähnlich den Verkaufsständen zu Silvester", fordert die KA-Präsidentin.

Gerade angesichts der Tatsache, dass zehntausende Menschen schon in anderen Bereichen, wie Security-Diensten, Krankenhäusern und Polizei an den EM-Sonntagen Zusatzdienste einlegen müssen, ist es im Sinne von Familien und besonders von Kindern, eine weitere Sonntagsarbeit möglichst zu reduzieren. Jedes zusätzliche offene Geschäft erhöht den Druck auf die Familien, Betreuungsdienste zu suchen, was erst recht wieder zu weiteren "SonntagsarbeiterInnen" in Kinderbetreuungseinrichtungen und ähnlichem führt.

Die KA-Präsidentin fordert die PolitikerInnen auf zu erkennen, dass die Menschen den arbeitsfreien Sonntag brauchen und schätzen. Auch wenn die Gruppe der Besserverdienenden und der Menschen mit flexibler Arbeitszeit oftmals die lautere Stimmen hat, so ist es doch Aufgabe der Politik, sich in erster Linie für jene Menschen einzusetzen, die die Nachteile der Sonntagsöffnung zu tragen haben. Und das sind in erster Linie zehntausende schlechter verdienende und zeitabhängige ArbeitnehmerInnen in Wien und deren Kinder.

Rückfragen & Kontakt:

Marcel Kneuer
Katholische Aktion Erzdiözese Wien
katholische.aktion@edw.or.at
Tel.: 0660 3762716

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