Papierindustrie: Ökostrom-Novelle nicht aufschieben!
Klare Deckung der Kosten ist unverzichtbares Kriterium
Wien (PWK016) - "Die klare Deckelung der Ökostromkosten auf betrieblicher Ebene ist für die Papierindustrie ein unverzichtbares Kriterium bei der Novelle des Ökostromgesetzes", stellt Wolfgang Pfarl, Präsident der Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie, Austropapier, im Hinblick auf die kommende Regierungsklausur klar. Die Einbeziehung der Ökostromkosten in die 0,5%-Energiesteuerdeckelung war bereits im Sommer politisch paktiert. Nun soll sie rasch EU-konform umgesetzt und nicht länger aufgeschoben werden.
"Die Papierindustrie vermeidet durch die Erzeugung von Ökostrom in ihren Anlagen ohne Förderungen bereits heute mehr CO2 als sämtliche in Österreich geförderten Ökostromanlagen. Eine weitere Benachteiligung unserer Produktionsstandorte ohne entsprechende Deckelung oder Rückvergütung würde die Wettbewerbssituation für uns entscheidend benachteiligen. Daher brauchen unsere Unternehmen unbedingt die Kostenbegrenzung mit dem 0,5%-Deckel oder eine adäquate Regelung", unterstreicht Pfarl.
Das zweite dringende Thema ist für die Papierindustrie die Schaffung wettbewerbskonformer Förderbedingungen für Ökostrom aus Biomasse-Lauge. Durch die bisher fehlende Abgeltung von Strom aus Lauge erleidet die Österreichische Papierindustrie seit langem einen Wettbewerbsnachteil von rund 50 Millionen Euro jährlich, denn in fast allen europäischen Ländern wird diese Ökostromerzeugung entsprechend gefördert. Eine Fortsetzung dieser wettbewerbsschädlichen Schieflage ist aus Sicht von Pfarl inakzeptabel, auch Aussagen der EU-Generaldirektion deuten in diese Richtung.
Schließlich fordert die Papierindustrie die Umsetzung der erforderlichen Schritte zur Vermeidung von Holzknappheit für die stoffliche Nutzung, bevor weitere große Ausbauschritte bei Biomasseanlagen erfolgen. Vor dem Hintergrund dramatisch gestiegener Rohstoffpreise ist die bisherige Förderpolitik unbedingt effizienter zu gestalten, und die Mobilisierung zusätzlicher Biomasse muss vorangetrieben werden. (us)
Rückfragen & Kontakt:
Wirtschaftskammer Österreich
Fachverband der Papierindustrie
Mag. Patrick MADER
Tel: +43 (0)1 588 86