Gusenbauer: "Weg vom Auffangnetz zu einer echten Ausbildungsgarantie für Jugendliche bis 18"
Ausbildung von Fachkräften in Österreich hat Vorrang vor Zuzug aus dem Ausland
Hirschwang (SK) - "Die Ausbildung von all jenen, die in Österreich Arbeit suchen, hat Vorrang vor dem Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland. Wir wollen die Arbeitslosigkeit in Österreich unter 4 Prozent bringen. Die Zielgruppen sind hier vor allem Jugendliche und ältere Arbeitnehmer, die dringend Qualifizierung brauchen, um am österreichischen Arbeitsmarkt unterzukommen", erklärte SPÖ-Parteivorsitzender, Bundeskanzler Alfred Gusenbauer am Freitag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frauenministerin Doris Bures im Rahmen der Klausur des SPÖ-Bundesparteipräsidiums in Hirschwang. Die SPÖ schlage deshalb vor: "Weg vom Auffangnetz hin zu einer echten Ausbildungsgarantie für Jugendliche bis 18" sowie die Veränderung der Fördersysteme von Lehrstellen. ****
"Eines der großen Ziele im Regierungsabkommen war die Ausbildungsgarantie für Jugendliche bis 18 Jahren. Es wurden im vergangenen Jahr einige Schritte gesetzt, aber die Ausbildungsgarantie ist noch nicht zur Gänze umgesetzt", so Gusenbauer. Für Jugendliche, die keine Lehrstelle erhalten, soll eine überbetriebliche Ausbildung gewährleistet werden. Dabei solle es zu einem grundsätzlichen Wechsel vom bisherigen Auffangnetz zu einer echten Ausbildungsgarantie kommen.
Im Unterschied zu bisher sollen Jugendliche ihre Lehrausbildung auch im Ausbildungszentrum abschließen können. Die überbetrieblichen Ausbildungszentren sollen möglichst offen und flexibel sein. Es muss ein Wechsel zwischen Lehrplatz, Schule und Lehrwerkstätte möglich sein. "Jeder muss in Ausbildung sein. Es muss weg gehen vom Auffangnetz hin zu einer Ausbildungsgarantie", so Gusenbauer.
Weiters sollen die Fördersysteme von Lehrstellen verändert werden. "Bis jetzt waren die Förderungen nur auf den Zuwachs von Lehrstellen konzentriert, jetzt sollen sie stärker auf Qualität konzentriert werden", betonte Gusenbauer. Die Zukunftsförderung von Betrieben, die Lehrlinge ausbilden, solle hinkünftig eine Kombination aus einer Basis- und einer Qualitätsförderung sein. Damit könne stärker auf verschiedene Kriterien Rücksicht genommen werden.
"Die Förderhöhe soll zukünftig von der Ausbildungsqualität abhängig sein." So sollen Anreize für Ausbildungsplätze mit Zukunftschancen geschaffen werden. Wichtig sei auch "Halbe/Halbe" bei der Lehrlingsförderung. "Die Hälfte der Mittel muss für junge Frauen zur Verfügung gestellt werden. Sie müssen die gleichen Chancen wie junge Männer haben und etwa bei der Wahl von technisch-gewerblichen Berufen unterstützt werden", so der Bundeskanzler.
Die letzten Arbeitsmarktanalysen haben gezeigt, dass vor allem auch auf die Herausforderungen von älteren Arbeitnehmern am Arbeitsmarkt Rücksicht genommen werden müsse. "Die Qualifizierung von Arbeitnehmern in Österreich hat Vorrang vor dem Zuzug von Facharbeitern aus dem Ausland", stellte Gusenbauer abschließend fest. (Schluss) sl
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