WKÖ-Mitterlehner: "Spielerischer frühkindlicher Spracherwerb stärkt Integration von Migrantenkindern"
Alarmierende PISA-Ergebnisse bei Leseleistung: Kooperation von WKÖ, Microsoft und "Kinder in Wien" fördert Spracherwerb in österreichischen Betriebskindergärten
Wien (PWK984) - Der Startschuss für die Ausweitung der Bildungsinitiative "Schlaumäuse - Kinder entdecken Sprache" ist heute, Dienstag, im Betriebskindergarten von Boehringer Ingelheim in Wien gefallen: "Kindern mit Migrationshintergrund das spielerische Lernen der deutschen Sprache am Computer zu ermöglichen und ihnen die nötigen Fähigkeiten und Kenntnisse dafür zu vermitteln, ist eine gute Investition in die Zukunft", hielt Reinhold Mitterlehner, der stellvertretende Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), fest. Die WKÖ und "Kinder in Wien" sind bei der Aktion "Schlaumäuse" Partner von Microsoft. Microsoft Österreich mit Geschäftsführer Herbert Schweiger an der Spitze hat die Aktion im Herbst 2006 ins Leben gerufen, nun wurde eine weitere Stufe gezündet.
Für die Wirtschaftskammer Österreich gibt es mehrere Gründe, die Aktion "Schlaumäuse" zu unterstützen, so WKÖ-General Mitterlehner:
"Die aktuelle Pisa-Studie zeigt, dass die Leseleistung von so genannten ‚Migrantenkindern der zweiten Generation’, also Kindern, die bereits in Österreich geboren sind und ihre gesamte Schullaufbahn hier verbracht haben, schlechter ist als jene von Migrantenkindern, die im Ausland geboren wurden. Diese Ergebnisse sind alarmierend." Es sei daher im Sinne von Chancengleichheit absolut nötig, ihre Integration und den Spracherwerb zu unterstützen: "Ohne Integrationsbemühungen werden sie in zehn Jahren vermutlich beim Arbeitsamt vorgemerkt sein. Andererseits können wir nur über verstärkte Integrationsbemühungen das Verständnis der Bevölkerung für den gezielten Zuzug von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland erreichen."
Weiters hob er die Bedeutung der Bewältigung von Migration und Integration im Hinblick auf den steigenden Fachkräftebedarf hervor:
"Die WKÖ legt großes Augenmerk auf den Komplex Migration, Integration und Asyl. Den Betrieben werden bis 2009 50.000 Fachkräfte fehlen. Die Hälfte davon werden voraussichtlich aus dem Pool an Arbeitslosen, Lehrlingen und Frauen zu holen sein. 20.000 werden aber aus alten und neuen EU-Staaten und Drittstaaten kommen müssen."
In den kommenden Monaten geht es darum, Kindern in 75 Betriebskindergärten in ganz Österreich den Erwerb und Gebrauch der deutschen Sprache auf spielerische Weise näher zu bringen. "Microsoft hat dazu das Programm ‚Schlaumäuse’ entwickeln und programmieren lassen und stellt es Kindergärten kostenlos zur Verfügung", so Schweiger. Um das umfangreiche und vielfältige Programm optimal nutzen zu können, werden die KindergartenpädagogInnen im Vorfeld geschult. "Im Rahmen der Partnerschaft bietet die WKÖ die Möglichkeit zur ‚Schlaumäuse’-Schulung über die WIFIs an", so WKÖ-General Mitterlehner zu einem weiteren Teil der Zusammenarbeit im Rahmen der ‚Schlaumäuse’-Initiative. Und er plädierte abschließend dafür, die "Schlaumäuse" auch verstärkt in öffentlichen Kindergärten zum Einsatz zu bringen: "Unser Ziel ist es, in einzelnen Bundesländern alle Kindergärten mit dem ‚Schlaumäuse’-Programm auszustatten."
Monika Riha, pädagogische Leiterin von "Kindergarten in Wien", jener Organisation, die den Boehringer Ingelheim-Betriebskindergarten führt, erläuterte, "dass das ‚Schlaumäuse’-Programm mehrere wichtige Aspekte verbindet, die für das Lernen von Kindern wichtig sind, nämlich Spaß, die Vermittlung von Erfolgserlebnissen, die Unterstützung von jüngeren durch ältere Kinder sowie die Möglichkeit, sich selbst zu korrigieren anstatt durch Erwachsene korrigiert zu werden." Mittelfristig sei geplant, "Schlaumäuse" in allen bisher 39, bald 40 "Kinder in Wien"-Kindergärten zum Einsatz zu bringen, und das vor dem Hintergrund, dass ab nächstem Jahr hunderte Kinder vor dem Schulbesuch verpflichtend erstmals Kindergärten besuchen sollen, wenn ihre Sprachkenntnisse als zu gering eingestuft werden.
Zur Komplettierung des "Schlaumäuse"-Paktes stellt Boehringer Ingelheim dem Betriebskindergarten auch mehrere Computer zur Nutzung der Schlaumäuse-Software zur Verfügung. Das internationale Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim ist in Österreich stark engagiert und mit dem Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna sowie dem Grundlagen-Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie Wien vertreten. "Wir sind sehr stolz, unseren Mitarbeitern die Möglichkeit bieten zu können, ihre Kinder im modernen Betriebskindergarten von Boehringer Ingelheim unterzubringen", so Elisabeth Tomaschko, Bereichsleiterin Personal/Recht/Kommunikation bei Boehringer Ingelheim: "Dort wird nach den neuesten Erkenntnissen der Montessoripädagogik gearbeitet. Die Kinder werden wie in einer Familie betreut." Das internationale Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim ist in Österreich stark engagiert und mit dem Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna sowie dem Grundlagen-Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie Wien (IMP) vertreten. Als "Regional Center Vienna, Central & Eastern Europe" trägt Boehringer Ingelheim Österreich nicht nur die Geschäftsverantwortung für den österreichischen Markt, sondern für insgesamt 30 Länder in Mittel- und Osteuropa. Kerntätigkeitsfelder des Unternehmens sind die Betreuung des Pharmageschäftes (Humanpharma und Tiergesundheit) sowie die Durchführung klinischer Studien in Österreich, Mittel- und Osteuropa. Der Standort Wien ist weiters Zentrum für Krebsforschung sowie eines der beiden Zentren für biopharmazeutische Produktion im internationalen Unternehmensverband. Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna, Central and Eastern Europe erzielte im Geschäftsjahr 2006 Gesamterlöse in der Höhe von 445,6 Millionen Euro und beschäftigte in Österreich und Osteuropa insgesamt 1991 Mitarbeiter. (JR)
Bild(er) zu dieser Meldung finden Sie im AOM/Original Bild Service, sowie im APA-OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragen & Kontakt:
Wirtschaftskammer Österreich
Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit
Mag. Margit Kreuzhuber
Tel.: (++43) 0590 900-4532
Fax: (++43) 0590 900-3588
sp@wko.at
http://wko.at/sp