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Wiens Jugend braucht rasch die flächendeckende Gesamtschule!

Lehrstellensituation in Wien nach wie vor unbefriedigend

Wien (FSG) - "Bildung ist der zentrale Schlüssel zu Arbeitsplatzsicherheit und Lebensqualität. Fast die Hälfte aller Arbeitslosen hat ausschließlich Pflichtschulabschlüsse. Die Arbeitslosenquote für Menschen mit Lehrabschluss beträgt 4,7 Prozent, bei PflichtschulabsolventInnen sind es 14,6 Prozent. Daher ist gleicher Bildungszugang für alle enorm wichtig für die Zukunft der Menschen, sagt Christoph Peschek, Wiener Landesjugendvorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen.++++

Peschek fordert die rasche und flächendeckende Einführung der Gesamtschule in Wien, "denn die Gesamtschule neben Hauptschule und Gymnasium ist absurd. Das ist nicht Vielfalt, sondern Unsinn. Wir wollen in Wien mit dem Schuljahr 2008/2009 die Gesamtschule. Teure Nachhilfestunden sollen der Vergangenheit angehören, wir brauchen mehr Ganztagsschulen, Mehrsprachigkeit muss als Chance gesehen werden, und den LehrerInnen muss das individuelle Eingehen auf die Bedürfnisse der Jugendlichen ermöglicht werden." Peschek verlangt auch eine Ende der sozialen Selektion im heimischen Bildungswesen:
"Insbesondere Kinder aus ArbeiterInnenfamilien sind im bisherigen Bildungssystem benachteiligt. Die geringe Quote an Studierenden aus ArbeiterInnenfamilien ist dafür trauriger Beweis. Vor allem die ÖVP ist nun gefordert, zu zeigen, wie ernst ihr die Anliegen und Bedürfnisse der Jugendlichen sind", so Peschek.
Die Diskussion über Gewalt an Schulen sieht Peschek skeptisch: "Wir begrüßen jede Maßnahme zur Bekämpfung von Gewalt an Schulen. Allerdings verwehren wir uns dagegen, dass Österreichs SchülerInnen pauschal als gewalttätig hingestellt werden." Peschek sieht in der Diskussion, die von Vizekanzler Molterer wieder angefacht wurde, ein Ablenkungsmanöver, um nicht über die neue Mittelschule diskutieren zu müssen. "Es muss gelingen, den enormen Leistungsdruck auf die Kinder und Jugendlichen zu verringern. Schule soll Spaß machen, nicht Angst. Daher wäre eine intensive Diskussion über die Abschaffung der Noten notwendig, neue Formen des Unterrichtes und die Einführung einer gemeinsamen Schule aller 10 bis 14jährigen."

Lehrstellensituation in Wien nicht schönreden

Auch die Lehrstellensituation ist Peschek ein wichtiges Anliegen. "Trotz Jubelmeldungen so mancher WirtschaftsvertreterInnen ist die Lehrstellensituation in Wien nach wie vor unbefriedigend. Auf eine offene Lehrstelle fallen durchschnittlich fünf Lehrstellensuchende, von Rekorden vergangener Jahre sind wir ohnehin kilometerweit entfernt." Der einzige Rekord sei jener bei Kursen für Jugendliche beim AMS. Peschek: "Lehre muss nicht cool und sexy sein, wir brauchen einfach genügend Lehrstellen. Die Wirtschaftskammer soll weder etwas schönreden, noch über den FacharbeiterInnenmangel raunzen. Sie soll ihre eigenen Mitglieder zum Ausbilden von Jugendlichen bringen."

Rückfragen & Kontakt:

FSG-Jugend
Mathias Schopf
Mobil: 0043-664-614 51 01

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