"trend": Zweifel an Überlebensfähigkeit von Skyeurope wachsen
Liquiditätspolster könnte bald aufgezehrt sein - Analystin: "riskante Strategie"
Wien (OTS) - Nach der Ankündigung des Abschieds ihres Marketingvorstands Karim Makhlouf hegen Konkurrenten und Luftfahrtexperten Zweifel am finanziellen Durchhaltevermögen der Low-Cost-Airline Skyeurope, schreibt das Wirtschaftsmagazin "trend" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Flyniki-Chef Niki Lauda, der in dem Artikel eine weitere Aufstockung seiner Flotte "gegen die Expansion der Skyeurope" im Frühjahr ankündigt, kommentiert die finanzielle Situation der slowakischen Luflinie so: "Würde ich das Programm, das die jetzt gestartet haben, durchführen, würde ich allein im November sechs bis acht Millionen Euro verlieren, im Dezember weitere fünf. Und das geht dann ja hurtig weiter." Der Liquiditätspolster von Skyeurope wurde zuletzt (per Ende Juni) mit 17 Millionen Euro angegeben. Durch den Verkauf zweier Boeing 737-700 NG und einer Geschäftseinheit in Budapest dürften rund 10 Millionen Euro in die Kassen gespült worden sein, so der "trend". "Ich schätze, dass sie 20 bis maximal 30 Millionen Euro brauchen werden, um über den Winter zu kommen", urteilt CA-IB-Analystin Marion Swoboda-Brachvogel. Nach den Rechnungen der Expertin kommt Skyeurope damit "knapp ohne zusätzliche Kapitalmaßnahmen aus." Ein kritischer Punkt könnte freilich der aktuell hohe Kerosinpreis sein, den die Airline laut Angaben von Makhlouf derzeit nicht durch Hedgingmaßnahmen absichert. "In der derzeitigen Situation auf den Ölmärkten nicht zu hedgen, ist sicher eine riskante Strategie", so Swoboda-Brachvogel in dem Bericht.
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