Grüne Wien fordern eigenständiges Aufenthaltsrecht für Migrantinnen
Gewaltschutzmaßnahmen für Frauen müssen ausgebaut werden
Wien (OTS) - Migrantinnen müssen ein eigenständiges Aufenthaltsrecht bekommen", fordert Monika Vana, Stadträtin und Frauensprecherin der Grünen Wien anlässlich der Internationalen Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. "Es ist für Frauen unzumutbar, in Gewaltbeziehungen bleiben zu müssen, weil sie im Falle einer Scheidung ihr Aufenthaltsrecht in Österreich verlieren würden. Die Gewaltschutzmaßnahmen für Frauen müssen umgehend ausgebaut werden."
Das Aufenthaltsrecht vieler Migrantinnen ist, wenn sie über eine Familienzusammenführung nach Österreich gekommen sind, ausschließlich an den Status als Familienangehörige geknüpft. Sie haben keinen eigenständigen Aufenthaltstitel. Das bedeutet, dass Migrantinnen bei einer Scheidung in den meisten Fällen das Aufenthaltsrecht verlieren. Ebenso verhält es sich, wenn der Mann aufgrund einer strafrechtlichen Verurteilung, zum Beispiel weil ihn die Frau wegen Gewalt in der Ehe angezeigt hat, sein Aufenthaltsrecht verliert.
Alev Korun, Migrationssprecherin der Grünen Wien, weist darauf hin, dass Gewalt gegen Frauen ist eine Menschenrechtsverletzung ist. "Durch derartige Gesetze übt der Staat strukturelle Gewalt gegen Migrantinnen aus. Österreich darf der Gewalt gegen Frauen nicht länger tatenlos zusehen, sondern muss die Gesetze so verbessern, damit frei leben ohne Gewalt für jede in Österreich lebende Frau möglich ist."
Die Grünen Wien fordern daher die Schaffung eines eigenständigen Aufenthaltsrechts für Familienangehörige, die umgehende Rücknahme des schikanösen Fremdenrechts und einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt für Migrantinnen. Auf Wiener Ebene soll ein flächendeckendes Programm zum Thema Gewalt gegen Mädchen und Frauen an Schulen aufgebaut werden. "Ein genderdifferenzierender Blickwinkel in der schulischen Präventionsarbeit ist besonders wichtig", betont Vana.
Auch heuer beteiligen sich die Grünen Wien wieder an der Fahnenaktion zu den "16 Tagen gegen Gewalt". Die Anti-Gewaltflagge mit dem Slogan "Frei leben ohne Gewalt" hängt als sichtbares Zeichen am Grünen Haus. In einer Fotoausstellung der internationalen Künstlerin Magdalena Frey werden die verschiedensten Erscheinungsformen alltäglicher Gewalt gezeigt. Die Ausstellung wird von 26.11. (Eröffnung) bis 10.12.2007 im Lokal der Grünen Neubau zu sehen sein.
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