Gemeinnützige auf gutem Weg zum Klimaziel
Hohe Sanierungsraten im GBV-Wohnungsbestand, jede Neubauwohnung hat Niedrigenergiestandard
Wien (OTS) - Eine positive Zwischenbilanz über die im Juli 2005
mit Umweltminister Dr. Josef Pröll getroffene klima:aktiv Vereinbarung zog heute Mag. Karl Wurm, Obmann des Dachverbandes der Gemeinnützigen. Im Rahmen der Fachtagung "Zukunftsstrategien für die Wohnungswirtschaft" verwies Wurm auf die deutliche "Übererfüllung" des paktierten Sanierungsziels für den Wohnungsbestand der Gemeinnützigen: "Hier sind wir Branchenchampion". Die Sanierungsraten in vor 1980 errichteten Gebäuden bezifferte er mit jährlich über 6% für Mietwohnungen der Gemeinnützigen, bei Miet- und Eigentumswohnungen von Privatpersonen oder gewerblichen Bauträgern wären es 2%, im Eigenheimbereich noch weniger. Wer - wie jüngst eine Beraterfirma - den Gemeinnützigen "Sanierungsverweigerung" vorwerfe, agiere jenseits aller Fakten.
Mit ihren thermischen Sanierungen gelingt es den Gemeinnützigen, den Heizwärmebedarf je Wohnung um mehr als die Hälfte, von 115 kWh pro Quadratmeter und Jahr auf 51 kWh/m2a zu senken, was für die Bewohner auch eine beachtliche Kostenentlastung bedeutet.
Im Neubau ist man, nachdem sich die Wohnbauförderung verstärkt auf energetische Optimierung der Bauten ausgerichtet hat, ebenfalls auf gutem Kurs, betont Karl Wurm: "Jedes heute neu errichtete und mit Wohnbauförderungsmitteln unterstützte Gebäude erreicht Niedrigenergiestandard".
Bei der sicherlich notwendigen Forcierung thermisch-energetischer Standards im Wohnbau müsse man aber darauf achten, strich der GBV-Obmann hervor, die Wohnbauförderung, die Sanierungsrücklagen und die aktuellen Wohnkosten nicht noch mit zusätzlichen Auflagen wie etwa aus dem Brandschutz, der Erdbebensicherheit, der Barrierefreiheit oder der Gestaltung des Wohnumfeldes weiter zu überfrachten: "Wir dürfen die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen und die Entwicklung der Einkommen unserer Bevölkerung nicht aus den Augen verlieren, Wohnen muss leistbar bleiben". Für die kommenden Verhandlungen über die konkrete Regelung der Wohnbauförderung im Rahmen des neuen Finanzausgleichs hofft Wurm, dass sich die Extremposition einer totalen Umorientierung der Förderung auf die Sanierung nicht durchsetzt: "Aus demographischen Gründen und zur Erreichung siedlungspolitischer Zielsetzungen brauchen wir weiterhin ein hohes Maß an gefördertem Neubau. Der freifinanzierte Wohnbau bleibt, so wie in der Vergangenheit, für die überwiegende Mehrzahl der Österreicher unerschwinglich".
Die Gemeinnützigen setzen auch verstärkt auf die Schulung ihrer Mitarbeiter, um den komplexen Anforderungen gerade in der öko-orientierten Sanierung gerecht zu werden. Im heurigen Frühjahr gab es dazu einen vom Dachverband der Gemeinnützigen gemeinsam mit klima:aktiv veranstalteten Lehrgang "gbv-Sanierungsmanager", in dem sowohl technische und rechtliche Fragen, als auch die notwendigen kommunikativen Kompetenzen für eine bewohnerorientierte Abwicklung der Sanierungskonzepte erörtert wurden. An 22 Absolventen des ersten Lehrganges wurden bei der Tagung die Urkunden überreicht.
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Mag. Karl Wurm
Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen
Tel. 01 / 401 09 10