- 22.10.2007, 14:09:39
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Gusenbauer, Leitl und Kanduth für höhere Energieeffizienz und erneuerbare Energien
Leitl: TU-Studie zeigt großes Potenzial der "Erneuerbaren" bei "Wärme und Kälte" - Gusenbauer: Win-Win-Situation bei Energieeffizienzmaßnahmen
Wien (PWK798) - Das hohe Entwicklungspotenzial bei erneuerbaren
Energieträgern und die entscheidende Bedeutung der Energieeffizienz
waren Thema einer gemeinsamen Pressekonferenz von Bundeskanzler
Alfred Gusenbauer und WKÖ-Präsident Christoph Leitl heute, Montag, im
Haus der Wirtschaft. Gemeinsam mit dem Obmann des Dachverbandes
Energie-Klima in der WKÖ, Robert Kanduth, präsentierten Gusenbauer
und Leitl eine Studie der TU Wien, die am Beispiel des Sektors "Wärme
und Kälte" deutlich macht, dass die Verbesserung der
Energieeffizienz und der Ausbau der "Erneuerbaren" Hand in Hand gehen
müssen, um die künftigen Klimaziele zu erreichen. Unter diesen
Voraussetzungen kann der Sektor bis zum Jahr 2030 einen beachtlichen
Beitrag zur Lösung der Energie- und Klimaprobleme bringen
Mit der heutigen Veranstaltung hat erstmals die politische und
wirtschaftliche Spitze des Landes gemeinsam mit der Branche der
erneuerbaren Energien ein deutliches Zeichen für die verstärkte
Nutzung erneuerbarer Wärme- und Kälteenergie sowie thermischer
Sanierung gesetzt. Gemeinsam wurden die Möglichkeiten hervorgehoben,
die im Wohnbau zur thermischen und energetischen Sanierung bestehen.
Mit verstärkten Anreizen will man die Bürger zum Mitmachen bewegen.
"Mit der steigenden Energieeffizienz wollen wir erreichen, dass
der Energieaufwand trotz Wirtschaftswachstums nicht zunimmt. Wir
würden erneuerbare Energien verschleudern, wenn nicht gleichzeitig
die Effizienz gesteigert wird", sagte der Bundeskanzler. Maßnahmen
zur Verbesserung der Energieeffizienz zeigten also gerade hier eine
besonders große Wirkung. "Es ist das eine typische Win-Win-Situation.
Sowohl die lokale und regionale Wirtschaft als auch die Beschäftigung
profitieren".
Ausgehend vom Klimagipfel in New York und in Hinblick auf die
nächste Klimakonferenz in Bali und die kommenden
"Post-Kyoto-Verhandlungen" meinte der Kanzler, man könne es nicht bei
den bisherigen Strategien belassen. "Um zusätzliche Herausforderungen
im Energie- und Klimabereich bewältigen zu können, brauchen wir neue
Instrumente". Bezogen auf Österreich, lobte Gusenbauer den Klima- und
Energiefonds als entscheidendes Instrument zur Steigerung von
Forschung und Entwicklung bei Umwelttechnologien. Der jüngste
Klima-Bericht der Regierung sei eine taugliche Grundlage für weitere
Entwicklungen.
Österreich ist mit einem Anteil der erneuerbaren Energie von 22
Prozent Vorreiter in Europa, unterstrich Präsident Leitl. Im
europäischen Binnenmarkt brauche es beim Umweltschutz aber auch eine
gemeinsame und gerechte Verteilung der Binnenlasten. "Es muss hier in
Europa einheitliche Kriterien und gleiche Spielregeln geben. Wir
wollen kein Industrievertreibungsprogramm und gleiche Bedingungen für
ein Stahlwerk in Österreich, England, Polen oder Skandinavien". In
Zusammenhang mit dem bevorstehenden "burden sharing" auf EU-Ebene
verlangte Gusenbauer eine gleiche Verteilung der Lasten unter den
Mitgliedsstaaten, was in der Vergangenheit nicht immer ausreichend
der Fall war.
Als nationalen Schwerpunkt bezeichnete Leitl die thermische
Sanierung der vorhandenen Bauten. "Mehr als die Hälfte der Gebäude
sind zwischen 1945 und 1980 gebaut und sind dringend
sanierungsbedürftig. Das mögliche Einsparungspotenzial erreicht bis
zu 70 Prozent". Eine jährliche Sanierungsrate von fünf Prozent der
vorhandenen Bauten - statt wie derzeit nur ein Prozent - wäre
unmittelbar "inlandswirksam, wachstumsstärkend sowie
arbeitsplatzmäßig und ökologisch wirksam", betonte Leitl: "Vorbeugend
investieren ist besser als nachträglich zahlen. Eine
Sanierungsmilliarde ist uns lieber als eine Pönalemilliarde".
Auch Kanzler Gusenbauer hob hervor, dass im Wohnbaubereich "das
Gros der Einsparungen" zu erzielen ist. Was das Instrument der
Wohnbauförderung betrifft, müsse erst ein Abkommen mit den Ländern
geschlossen werden. Man dürfe neben dem ganz wesentlichen
Wärmebereich aber auch den Verkehr nicht vergessen. 26 Prozent des
CO2-Ausstoßes werden durch den Verkehr bewirkt (EU-Durchschnitt: 21
Prozent). Präsident Leitl sprach sich für eine Gesamtökobilanz
("Kreislaufbilanz") und für Incentives beim Einsatz neuer
Technologien aus, z.B. bei der Einführung besonders schadstoffarmer
Lkw im Straßengüterverkehr. (hp)
Die gesamte Pressekonferenz steht auch im O-Ton auf
http://wko.at/presse zum Download bereit.
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik Dr. Stephan Schwarzer Tel.: (++43) 0590 900-4195 mailto:up@wko.at http://wko.at/up
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