- 14.10.2007, 12:52:54
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Grünewald zu Hahn: Nobelpreisträger fallen nicht vom Himmel
Gute Lehre und Forschung braucht ausreichende Ressourcen
Wien (OTS) - "Nobelpreisträger fallen nicht vom Himmel", reagiert
der Wissenschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald auf die heutige
ORF-Pressestunde mit Wissenschaftsminister Johannes Hahn.
Spitzenforschung brauche Grundvoraussetzungen und diese seien in
Österreich vielfach nicht ausreichend vorhanden. "Der
wissenschaftliche Nachwuchs muss ausreichend gefördert werden. Die
kritische Position von BM Hahn und Finanzminister Molterer zu einem
Kollektivvertrag für den wissenschaftlichen Nachwuchs ist
unverständlich. Ohne diesen Kollektivvertrag sind die Perspektiven
und Leistungsanreize für junge Menschen an den Universitäten in
Österreich mehr als dürftig", so Grünewald, der bezüglich der
´Eliteuni´-Diskussion anmerkt, "dass eine Universität, an der kein
einziges Vollstudium angeboten wird, keine Eliteuni ist".
Wenn man den offenen Hochschulzugang schon pausenlos als Feigenblatt
vor sich hertrage, dann müsse man auch die notwendigen Ressourcen zur
Verfügung stellen. Das Problem größerer Studierendenströme sei
vielfach dadurch bedingt, dass in Österreich international gesehen
ein sehr schlechtes Betreuungsverhältnis zwischen
Universitätslehrenden und Studierenden bestünde. "Wenn die
Universitäten - wie auch von der OECD bestätigt - an Budget- und
Personalmangel leiden, dann ist die Gratwanderung zwischen guter
Lehre und Forschung schwer zu bewerkstelligen", so Grünewald.
Zum Vorschlag des ganzjährigen Unterrichts an den Universitäten weist
Grünewald BM Hahn darauf hin, dass Professoren etwa durch die
Betreuung von Diplomarbeiten etc. auch jetzt schon ganzjährig
beansprucht würden. Wenn nun auch noch ganzjährig unterrichtet werden
solle, würde die verbleibende Zeit für Forschung gefährlich
ausgedünnt.
"Ich bin auch enttäuscht, dass man zwar über
Studienplatzbeschränkungen diskutiert, aber nicht wirklich etwas dazu
gesagt wurde, wie man die Treffsicherheit bei der Studienwahl
verbessern will. Denn die ´Studienchecker´- und ´Mentoring´-Projekte
für 10- bis 18-jährige, von denen BM Hahn gesprochen hat, sind
dermaßen unausgereift, dass sie beim besten Willen nicht Ernst
genommen werden können", so Grünewald und weiter: "Was in diesem
Zusammenhang auffällt ist außerdem, dass die angesprochene soziale
Selektion und der Zusammenhang mit dem österreichischen Schulsystem
völlig ignoriert wird. Der Einsatz von Studierenden kann keine
Schulreform ersetzen."
Rückfragehinweis:
Die Grünen, Birgit Rys, 0664 831 74 42, presse@gruene.at
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