- 18.09.2007, 15:04:21
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Festakt zur Gründungsfeier der Pädagogischen Hochschulen
18. September 2007, Österreichische Nationalbibliothek
Wien (OTS) -
Mit dem Neustart der Pädagogischen Hochschulen wird ein neuer Maßstab
in der Aus- und Weiterbildung der österreichischen Lehrerinnen und
Lehrer gesetzt. Bundesministerin Dr. Claudia Schmied beging heute
gemeinsam mit den Rektorinnen und Rektoren der 14 Pädagogischen
Hochschulen den feierlichen Festakt zur Neugründung.
Auf Einladung der Ministerin haben sich heute Nachmittag die 14
Rektorinnen und Rektoren der Pädagogischen Hochschulen und über
einhundert Festgäste in der Österreichischen Nationalbibliothek
eingefunden, um gemeinsam die Neugründung der Pädagogischen
Hochschulen zu feiern. Mit der rechtlichen Reorganisation ist ein
erster Schritt in Richtung zukunftsorientierter Aus- und
Weiterbildung aller Lehrerinnen und Lehrer gesetzt. Mit 1. Oktober
werden Pädagogische Akademien zu bologna-konformen Pädagogischen
Hochschulen, damit wird die europäische und internationale
Vergleichbarkeit in der Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer
erreicht. "Mit der Gründung der Pädagogischen Hochschulen wird
einerseits die Tradition der österreichischen Lehrerinnen- und
Lehrerbildung weitergeführt, andererseits den neuen Herausforderungen
dynamisch angepasst. Mit der Zusammenlegung der Pädagogischen
Akademien und der Pädagogischen Institute kommt es auch zu einer
Zusammenführung von Aus- und Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer
in einer Institution", betonte die Ministerin.
Eine moderne Ausbildung wird die zukünftigen Lehrkräfte auf die
vielfältigen Anforderungen des Bildungssystems vorbereiten.
Integration, individuelle Förderung und Politische Bildung sind
einige der Schwerpunkte in der neuen Ausbildung. An den Pädagogischen
Hochschulen sollen vor allem die pädagogischen Eigenkompetenzen
gestärkt werden. Internationale Erfahrungswerte und neueste
pädagogische Erkenntnisse sind Teil der Ausbildung und auch die
Kooperation mit den Universitäten soll verstärkt werden. Zukünftige
Pädagoginnen und Pädagogen sollen, bestens vorbereitet, mit Freude
und Begeisterung ihren Beruf ausüben können. Dazu Bundesministerin
Claudia Schmied in ihrer Festrede: "Vor allem die Vermittlung von
Werten, wie Integrität, Zivilcourage, Verantwortung und von
Kompetenzen, wie Kreativität, Flexibilität, Kommunikations-,
Konflikt- und Teamfähigkeit sowie das Soziale Lernen erfordern eine
Weiterentwicklung der Lernkultur an Schulen. Das Menschenbild, das
Lehrende vertreten, ist dabei entscheidend. Individuelle Förderung
statt zu frühe Selektion ist meine Devise."
Im Rahmen des Festakts hielt auch Univ.-Prof. Dr. Max H. Friedrich
einen Vortrag, der einmal mehr die Herausforderungen der heutigen
Zeit für die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer verdeutlichte. Der
Wertewandel der letzten Jahrzehnte habe derart tief greifende
Änderungen mit sich gebracht, dass sich insbesondere die
LehrerInnenausbildung neu definieren müsse.
Als Erinnerung an den Festakt erhielten die Rektorinnen und Rektoren
von Bundesministerin Schmied eine gemeinsame Buchpatenschaft für das
Lehrbuch von Kaiser Maximilian I. aus dem Jahre 1465 verliehen, einer
der wertvollsten Bände aus den Beständen der Nationalbibliothek. "Ich
möchte den Pädagogischen Hochschulen eine Erinnerung an unsere
gemeinsame Feier mitgeben und habe mich für eine Buchpatenschaft
entschieden. Als bleibende Erinnerung für diesen wichtigen
gemeinsamen Moment muss das natürlich auch ein ganz besonderes Werk
sein", so Schmied. "Das Lehrbuch ist von künstlerischer und
historischer Bedeutung. Es ist ein Meisterwerk der Buchkunst des 15
Jahrhunderts, die prächtigen Buchmalereien geben Einblick in die
Lehr- und Unterrichtsmethoden der damaligen Zeit. Bildung war das
Privileg einiger weniger, Härte und ‚Rohrstabpädagogik’ dominierten
den Schulalltag", erklärte Dr. Johanna Rachinger, Generaldirektorin
der Österreichischen Nationalbibliothek die Bedeutung des Werkes.
Anders als im 15. Jahrhundert, in dem ein Schulbuch und Bildung auf
hohem Niveau ein Privileg für eine sehr dünne Schicht in der
Bevölkerung war, sei dies heute ein Grundrecht, betonte die
Bundesministerin. "Dieses Geschenk soll auch als Botschaft verstanden
werden. Denn es ist mein Ziel, dass wir unseren Kindern heute in der
Schule dieselbe Aufmerksamkeit schenken, die im 15. Jahrhundert nur
der zukünftige Kaiser erhielt", unterstrich Bundesministerin Claudia
Schmied.
Nach dem Festakt fand für die Festgäste eine Führung durch den
Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek statt im Zuge derer
auch das Lehrbuch Maximilans zu besichtigen war. Im Beisein von
Bundesministerin Claudia Schmied klang die Veranstaltung mit einem
Galadinner aus.
Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Mag. Petra Hafner
Tel.: 01/53120 DW
E-Mail: petra.hafner@bmukk.gv.at
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