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20 Jahre ÖAMTC-Crashtests: Moderner Kleinwagen trifft 20-jährigen Mittelklasse-Pkw (+Foto, +Video)

Biomechanische Grenzwerte werden beim Aufprall im alten Pkw drastisch überschritten

Wien (OTS) - Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums lässt es der ÖAMTC - im wahrsten Sinne des Wortes - richtig krachen: Beim Jubiläums-Crashtest prallen ein moderner Kleinwagen und ein 20 Jahre alter Mittelklasse-Pkw mit 56 km/h aufeinander. Binnen weniger Sekunden beginnt der Überlebensraum des Fahrers im alten Auto zu schrumpfen. Fazit: Der Insassenschutz hat in den vergangenen 20 Jahren ein hohes Niveau erreicht, dennoch bleibt noch viel zu tun. "Beim Crash reißt ein Querträger des modernen Kleinwagens und bohrt sich wie eine Lanze in den Fußraum des alten Fahrzeuges. Das benachteiligte Fahrzeug wird dadurch zusätzlich überlastet", sagt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang.

Die Konstellation der Laborsituation ist gar nicht so unrealistisch. Zumal in Österreich rund 150.000 Pkw, die 20 Jahre und älter sind, existieren. Beim Zusammenprall der "Autogenerationen" bricht beim 20 Jahre alten Pkw in kürzester Zeit die Radaufhängung weg, der Fußraum des Fahrers verkleinert sich drastisch. Die beiden Fahrerknie brechen das Armaturenbrett in Scherben, die scharfen Splitter zerschneiden die Beine des Insassen. Auch der Kopf des Fahrers schlägt voll auf das Lenkrad. "Schwerste Verletzungen sind zu erwarten", so der ÖAMTC-Experte. Der Überlebensraum des Fahrers beginnt zu schrumpfen.

Weit besser geht es dem Dummy im modernen Kleinwagen. Die Airbags lösen aus und fangen den Kopf, auch für den Nacken bleibt das Verletzungsrisiko gering, für Ober- und Unterschenkel bleibt es im mittleren bzw. im niedrigen Belastungsbereich.

"Obwohl der moderne Kleinwagen fast 100 Kilo weniger wiegt als der 20 Jahre alte Mittelklassewagen und zusätzlich über weniger Knautschzone verfügt, ist das Verletzungsrisiko deutlich geringer", erklärt der ÖAMTC-Cheftechniker. Die Fahrgastzelle bleibt stabil, das Lenkrad dringt nicht ein und der Fußraum verformt sich kaum.

Die zahlreichen Crashtests, die der ÖAMTC in den vergangen 20 Jahren mit seinen europäischen Partnerclubs durchgeführt hat, haben in Punkto Sicherheit einiges bewegt. Die wichtigsten Entwicklungen sind:

* Die Fahrgastzelle ist stabiler geworden, d.h. der Fußraum bleibt beim Crash erhalten, die Pedale kommen kaum mehr in den Innenraum. Die Lenksäulen und das Armaturenbrett bleiben in Position. Gefährliche Verletzungen können so vermieden werden.

* Die Fahrzeuge sind mehrheitlich mit Front-, Seiten- und Kopfairbags ausgestattet, dadurch wird die Aufprallsituation auf Lenkrad oder Türen weitgehend entschärft.

* Die Gurtsysteme sind durch Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer deutlich verbessert worden, was zu einem optimalen Zusammenwirken mit den Airbags und damit zu einer deutlichen Belastungsreduktion für den Oberkörper führt.

* Knautschzonen und Fahrzeugvorbau sind für Crashtests besser optimiert und reduzieren dadurch die Gefahr, dass Motor und Getriebe in den Fahrgastraum eindringen.

Neue Herausforderung "Partnerschutz" - nicht nur an Insassen, sondern auch an Unfallgegner denken

Die Herausforderung der nächsten Jahre wird der "Partnerschutz". "Die Fahrzeughersteller sind gefordert, ihre großen Autos so zu entwickeln, dass auch kleine Autos im Falle einer Kollision eine Überlebenschance haben. Nur so ist es möglich, das Verletzungsrisiko für alle am Unfall beteiligten Insassen so gering wie möglich zu halten", sagt Lang abschließend.

Detaillierte Infos zum Crashtest findet man auf der Homepage des Clubs unter www.oeamtc.at/crashtest.

Aviso an die Redaktionen:
Fotos zu dieser Aussendung sind im ÖAMTC-Fotoservice unter www.oeamtc.at/presse abrufbar. Bildmaterial auf DVD ist bei der ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit unter (0)1 711 99 - 1218 erhältlich.

(Schluss)

Rückfragen & Kontakt:

ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Margret Handler
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