Strache: FPÖ für energieunabhängiges Österreich
FPÖ präsentiert Buch "Energie- und Lebensmittel: Konzerndiktatur oder Selbstbestimmung"
Wien (OTS) - Die Freiheitliche Partei hat über ihr
Bildungsinstitut ein Buch mit dem Titel "Energie- und Lebensmittel:
Konzerndiktatur oder Selbstbestimmung" herausgegeben, das sich mit zwei wesentlichen Lebensgrundlagen befasst, deren Verfügbarkeit wiederum maßgeblich über die Unabhängigkeit eines souveränen Staates, aber auch jedes einzelnen von uns entscheidet. Unter der Gesamtverantwortung von FPÖ-Umweltsprecher NAbg Ing. Norbert Hofer haben, neben Mitarbeitern aus den Reihen der Freiheitlichen, auch parteiunabhängige Experten ihr Fachwissen zur Verfügung gestellt, um die Begriffe Energie-Autonomie und Gentechnik-Freiheit als unerlässliche Voraussetzung einer selbstbestimmten Zukunft darzulegen.
"Als Naturschutz- und Heimatpartei betrachten wir es als unsere vorrangige Aufgabe, auch für künftige Generationen eine intakte Umwelt und die tatsächliche Unabhängigkeit von unsicheren Energie-Importen für unser Land sicherzustellen", betonte FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache bei der Präsentation des Buchs, die heute im Freiheitlichen Parlamentsklub stattfand. "Die Selbstversorgungsfähigkeit im Wasser-, im Lebensmittel- und im Energiesektor sind Grundsäulen einer freien Gesellschaft." In allen drei Bereichen habe Österreich die besten Voraussetzungen, um diese Versorgung aus eigener Kraft zu bewerkstelligen. Wenn aus Gründen anderslautender EU-Prämissen und eines verheerenden Ökostromgesetzes, das die Förderung erneuerbarer Energien zurückschraube, anstatt sie auszubauen, heute gegen diese freie Gesellschaft gearbeitet werde, so kritisiere die FPÖ das nicht nur. "Wir legen mit dem gegenständlichen Buch vielmehr ein erstes Konzept vor, was wir heute tun können - was wir heute tun müssen - um morgen unsere Souveränität und Unabhängigkeit behaupten zu können."
Jeder könne zur Erreichung dieses Zieles seinen persönlichen Beitrag leisten. Die Politik müsse aber die Rahmenbedingungen schaffen, die einen verantwortungsbewussten, zukunftsweisenden Umgang mit unseren kostbarsten Ressourcen ermögliche und damit unsere Selbstbestimmungsfähigkeit aufrechterhalte, betonte Strache. Während es den anderen Parteien, namentlich auch den Grünen, heute einzig darum gehe, "grüne Politik" als Vehikel für den Stimmenfang und als Tarnmäntelchen für obskure gesellschaftspolitische Experimente zu missbrauchen, sage die FPÖ den Österreichern sehr konkret: "So kann es funktionieren und so wird es funktionieren, wenn wir gemeinsam für unsere gesunden Landschaften, unsere hochwertigen Lebensmittel, unsere freien Bauern und unsere Unabhängigkeit von fossil-atomaren Energielieferungen eintreten."
Warum der FPÖ dieser Ansatz so wichtig sei, lasse sich leicht erklären. Die Weltbevölkerung wachse ebenso rasch wie die Wirtschaftsleistung in Schwellenländern wie China oder Indien. Damit schnelle der Energieverbrauch in die Höhe. Gleichzeitig würden die fossil-atomaren Energieressourcen, also Erdöl, Erdgas, aber auch das für die Nukleartechnologie unverzichtbare Uran zur Neige gehen. "Das heißt, entweder wir handeln heute, oder aber wir werden morgen ein böses Erwachen erleben", stellte der Bundesparteiobmann klar. "Das wollen wir nicht, deshalb haben wir uns entschlossen zu handeln. Denn die Umstellung der Energieversorgung auf heimische, nachwachsende Energieträger kann nicht von heute auf morgen erfolgen. Dazu braucht es rechtzeitige Weichenstellungen. Und genau diese sind dank politischer Feigheit und Ignoranz bereits überfällig."
Der Wechsel zu erneuerbaren Energien sei der tiefgreifendste wirtschaftliche Strukturwandel seit den Anfängen der Industriellen Revolution. Wer den Menschen sage: "Wir wurschteln so weiter wie bisher und wenn der Engpass einmal da ist, bleibt uns immer noch genug Zeit" sei eines öffentlichen Amtes nicht würdig. Er führe die Menschen im wahrsten Sinne hinter ebenjenes Sonnenlicht, das neben Wasserkraft und Biomasse zu den Leitenergien der Zukunft zählen werde, so Strache.
In europäischen Regionen und Gemeinden gebe es eine Vielzahl von Beispielen, welche die Propagandalüge der Energiewirtschaft, "die fossil-atomare Versorgung sei vorerst leider unvermeidbar", widerlegen würden. "Wer ständig die Subventionsabhängigkeit der erneuerbaren Energien ins Treffen führt, um diese als teuer und unleistbar zu denunzieren, sagt schon alleine deshalb die Unwahrheit, weil die Subventionen für atomare und fossile Energien nach wie vor um ein Vielfaches höher liegen", führte Strache weiter aus. Zudem bedinge der Einsatz fossiler und atomarer Energien massivste Umwelteingriffe, die von Emissionen über Gewässerverunreinigung bis zu erdtektonischen Folgen reichen. "Erneuerbare Energien verursachen derartige Probleme nicht."
Ein Indiz für diesen nahenden Notstand sei die Fusionspolitik in der Energiewirtschaft. "Je schneller die fossilen Reserven zur Neige gehen, umso mehr sind die vormals konkurrierenden Anbieter dieser Energieformen zu Zusammenarbeit und Verschmelzungen gezwungen", erläuterte der freiheitliche Bundesparteiobmann. "Diese Monopole und ihre Lobbies treiben dann EU-Behörden, insbesondere die Kommission vor sich her. Und so kommt es, dass das Weißbuch der EU-Kommission zwar ambitionierte Empfehlungen abgibt, die Kommission diesen aber selbst nicht Folge leistet. Stattdessen setzt man zunehmend auf die atomare Karte, um eine, neben allen evidenten Sicherheitsrisiken, ebenfalls von erschöpflichen Rohstoffquellen limitierte Technologie zu puschen."
Dieser Weg sei rückwärtsgewandt und deshalb nicht der unsere. "Unser Weg heißt: Energie-Autarkie für Österreich! Diese Autonomie hat eine politische, eine wirtschaftliche und eine technologische Komponente. Sie schafft Arbeitsplätze, stärkt den ländlichen Raum, baut Abhängigkeiten von fremdbestimmten Importen ab und sichert hohe Umweltstandards und damit unser aller Lebensqualität", betonte Strache. "Der Umschwung muss sich innerhalb von gut zwei Jahrzehnten vollziehen, um dem drohenden Versorgungsnotstand zu entgehen. Dieser Zeithorizont scheint länger als er ist. Und politische Verantwortungsträger nützen das, um sich abzuputzen und die notwendigen Maßnahmen - die zugegebenermaßen eine Mammutaufgabe darstellen - auf ihre Nachfolger abzuschieben. Mit dieser feigen Verweigerungspolitik kann man aber kein öffentliches Bewusstsein für die Erfordernisse von morgen schaffen. Die wichtigste aller Ressourcen, die entschlossene Mitwirkung der Bevölkerung, bleibt damit weitgehend unausgeschöpft."
"Die Österreicher leiden keinen Mangel an gesunden, heimischen Lebensmitteln", führte Strache weiter aus. "Man muss sich also gar nicht erst mit der Frage auseinandersetzen, wie gefährlich die aus gentechnisch veränderter Landwirtschaft produzierten Nahrungsmittel tatsächlich sind. - Und sie sind gefährlich, für unsere Gesundheit wie insbesondere für unsere Umwelt." Die Agro-Gentechnik arbeite mit Patenten und Lizenzgebühren. "Die Saatgut-Hoheit des traditionellen, freien Bauernstandes wird damit gebrochen, weil Saatgut nur mehr gegen jährliche Zahlungen erhältlich ist, die weit über den Preisen herkömmlichen Saatgutes liegen. Durch Auskreuzungen werden auch biologische und konventionelle Anbauflächen kontaminiert. Das heißt, über kurz oder lang, ruiniert die gentechnische Landwirtschaft wegen der faktischen Unmöglichkeit der vielbeschworenen Koexistenz, jede andere Form der Lebensmittelproduktion. Kurz und gut: die Bauern und damit die von ihnen versorgte Bevölkerung werden von Gen-Saatgut und damit der Willkür profitorientierter Konzerne abhängig, schlicht und ergreifend, weil es anderes Saatgut nicht mehr gibt. Das Ergebnis heißt dann nicht - wie in der Werbung der Gen-Industrie gebetsmühlenartig wiederholt - "Lösung des Welthungerproblems", sondern in einem Wort: Nahrungsmitteldiktatur. Und darauf können wir verzichten."
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