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Herausforderung für Oberösterreich: Die Fachkräfteausbildung der Beschäftigungsentwicklung anpassen!

Das AMS OÖ unterstützt die dringenden Aus- und Weiterbildungserfordernisse in den oö. Betrieben

Linz (OTS) - Im April 2007 waren in Oberösterreich 588.100
Personen beschäftigt. Das sind um 47.000 mehr als vor fünf Jahren. Der Anteil der Lehrlinge an der Gesamtbeschäftigung sank hingegen zwischen 2001 und 2006 von 5,0% auf 4,6%. Das AMS OÖ unterstützt die dringenden Aus- und Weiterbildungserfordernisse in den oö. Betrieben durch seine Qualifizierungsförderung für Arbeit- und Lehrstellensuchende sowie für Beschäftigte über 45 und wird im laufenden Geschäftsjahr dafür insgesamt 68,5 Mio.EURO einsetzen. Zusätzliche 290 LehrabsolventInnen und 1.100 qualifizierte Kräfte sollen vor allem dem Facharbeitermangel in den oö. Metallbetrieben entgegenwirken. Als Hemmnis für hochwertige - und zeitintensive -Ausbildungen erweist sich u.a. das niedrige Einkommen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der Ausbildungsphase.

Metallbranche: Beschäftigungsplus von 2.600 Personen

Die oberösterreichische Metallbranche (Metallerzeugung und -bearbeitung, Herstellung von Metallerzeugnissen, Maschinenbau, Herstellung von Kfz-Teilen, sonstiger Fahrzeugbau) beschäftigte im heurigen April mit 64.670 unselbstständig Beschäftigten um 2.600 Personen mehr als vor einem Jahr. Eine aktuelle Befragung des AMS OÖ unter heimischen Unternehmen ergab, dass vor allem in folgenden Bereichen qualifizierte Arbeitskräfte fehlen:

  • Metall
  • Bau / Baunebengewerbe
  • Holz
  • Tourismus / Gastronomie
  • Kunststoff
  • Handel

Allein im Metallbereich sind die Meldungen offener Stellen von 2.000 (Jänner-April 2006) auf 2.600 (Jänner-April 2007) gestiegen (ohne Leasingstellen).

Zusätzliche Ausbildungsoffensive

"Die Nachfrage nach einfacher Arbeit in den entwickelten Ländern ist rückläufig", erklärt Landesgeschäftsführer Roman Obrovski. "Daher nimmt die Arbeitslosigkeit gering qualifizierter Personen langfristig zu. Das AMS OÖ tritt dieser Entwicklung mit einer Erhöhung des Qualifizierungsangebots für arbeitslose Personen entgegen." Neben den vorab geplanten 1.900 Ausbildungen mit Lehrabschluss in diversen Branchen startet das AMS OÖ im Juli eine zusätzliche Initiative für den Metallbereich: 290 Personen können zusätzlich eine Ausbildung mit Lehrabschluss absolvieren, weitere 1.100 Personen Fachqualifizierungen im Metallbereich erwerben. Für das Innviertel führt das AMS OÖ überdies eine 21-monatige Ausbildung für elf arbeitsuchende Jugendliche zum Zerspanungstechniker durch und im oberösterreichischen Zentralraum laufen spezifisch gestaltete Metaller-Kurse für 50 Personen mit Migrationshintergrund an.

Qualifizierung für Arbeitslose: Transferleistungen von 3,33 EURO bis 5,43 EURO

Im Schnitt liegt der Stundensatz der AMS- Transferleistungen für arbeitslose Personen in Schulungen zwischen 3,33 EURO (NotstandhilfebezieherInnen) und 4,35 EURO (ArbeitslosengeldbezieherInnen). Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Implacementstiftungen erhalten einschließlich des vom Unternehmen bezahlten Stipendiums 5,43 EURO. Kurse mit dem Ziel eines Lehrabschlusses dauern mindestens eineinhalb Jahre. Das Einkommen während einer so langen Ausbildung spielt für arbeitsuchende Erwachsene mit und ohne Familie eine wesentliche Rolle.

"Je länger unsere Kurse dauern, umso höher ist leider die Abbruchquote. Eine Ursache dafür ist, dass gerade leistungsbereite Schulungsteilnehmer und -teilnehmerinnen aus finanziellen Gründen Arbeitsangebote für Anlernkräfte in der Produktion annehmen, statt die Ausbildung abzuschließen. Das ist kontraproduktiv für die Wirtschaft und für das AMS", verweist Obrovski auf eine Hürde bei der Umsetzung des Fachkräfteprogramms. "Eine Initiative des Landesdirektoriums des AMS OÖ, die AMS- Transferleistungen während länger dauernder Ausbildungen zu erhöhen - also einen 'Qualifizierungsbonus' zu geben - ist auf Bundesebene bisher leider ohne Resonanz geblieben."

Rückfragen & Kontakt:

Arbeitsmarktservice OÖ
Mag. Christine Dürrer-Roittner, DW 20210
Christine.Duerrer-Roittner@400.ams.or.at

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