• 10.03.2007, 08:00:00
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"profil": Wolfgang Flöttl wickelte bis 2006 über Meinl Bank Millionendeals in der Karibik ab

Angeblich mittelloser Investmentbanker hat laut interner Mitteilung der Bank an die FMA Finanzierungen über insgesamt 34 Millionen Euro abgewickelt

Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag
erscheinenden Ausgabe berichtet, hat der angeblich mittellose
Investmentbanker Wolfgang Flöttl zwischen 1994 und 2006 über fünf
Konten bei der Wiener Meinl Bank AG in der Karibik
Finanzierungsgeschäfte im Gegenwert von insgesamt 34 Millionen Euro
getätigt. Dies geht aus einer Mitteilung der Meinl Bank an die
Finanzmarktaufsicht (FMA) vom 18. Mai 2006 hervor, die "profil" jetzt
vorliegt. Die FMA hatte die Bank im April 2006 aufgefordert, frühere
oder bestehende Geschäftsbeziehungen zu Flöttl offen zu legen.

Die meisten der Transaktionen gingen laut "profil" nach den ersten
Bawag-Fehlspekulationen im Oktober 1998 über die Bühne. Zu einer Zeit
also, da Flöttl nach eigenen Angaben praktisch mittellos war, weil
das damalige Bawag-Management seine Vermögenswerte zur
Schadenswiedergutmachung eingezogen hatte. Da Flöttl der Meinl Bank
jeweils umfangreiche Sicherheiten einräumte, liegt der Verdacht nahe,
dass er über mehr Vermögen verfügte, als er zunächst gegenüber der
Bank und später auch den gegenüber den österreichischen Behörden
angegeben hat.

Besonders auffallend: Die Meinl Bank hat aus den Finanzierungen
keinen nennenswerten Schaden erlitten, da Flöttl seinen
Verpflichtungen bis ins Jahr 2006 hinein nachgekommen ist. Dabei
wurden in zumindest einem Fall, im Oktober 1998, auch Bawag-Gelder im
Ausmaß von 12,5 Millionen Euro herangezogen, um eine von Flöttl
aufgenommene Immobilienfinanzierung bei der Meinl Bank vorzeitig zu
tilgen. Die Bank bestätigt die Authentizität des Papiers, will aber
dazu mit Hinweis auf das Bankgeheimnis nicht Stellung nehmen.

Unklar bleibt laut "profil", was mit der FMA-Dokumentation
geschehen ist. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Wien ist das
Papier bisher nicht in den Gerichtsakten aufgeschienen.

Rückfragehinweis:
"profil"-Redaktion
Tel.: (01) 534 70 DW 3501 und 3502

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