Grüne Wien: Wehsely drückt sich um Eigenverantwortung

Wien (OTS) - Kritik an den Äußerungen von Gesundheitsstadträtin
Wehsely zu Konsumräumen für Suchtkranke kommt von den Grünen
Wien."Wehsely drückt sich um die poltische Eigenverantwortung",
kritisiert die Sozialprecherin der Grünen Wien, Heidi Cammerlander.

Wehsely tue damit genau das, was ihre Vorgängerin Renate Brauner die
letzten Jahre gemacht habe, nämlich nichts, und das verkaufe sie
dann medial als europaweit führendes Wiener Drogenkonzept, so die
Sozialsprecherin. "Ihre Vorvorgängerin Elisabeth Pittermann war da
schon weiter. Sie forderte schon im September 2002 ein Nachdenken
über Konsumräume.

"Wir brauchen Konsumräume und wir brauchen die kontrollierte Abgabe
von Heroin.Diese Erkenntnis ist das Ergebnis von jahrzehntelanger
Praxis im Umgang mit Drogenmissbrauch in den Großstädten der Schweiz,
den Niederlanden, Deutschlands, zuletzt auch in Großbritannien,
Kanada und Australien. In all diesen Ländern werden Konsumräume
betrieben und der Betrieb seit Beginn genauestens dokumentiert und
evaluiert", erläutert Cammerlander.

Die Ergebnisse seien bemerkenswert: Die Zahl der Todesfälle im
Zusammenhang mit Drogen ist in allen Städten mit Konsumräumen
dramatisch gesunken, in Frankfurt am Main sogar um 79 Prozent ! (von
1990 auf 2000). Die Beschaffungskriminalität sei in all diesen
Städten ebenfalls enorm gesunken. (In der Schweiz um 90 Prozent im
Zeitraum von zehn Jahren.) Weniger Tote, weniger Kriminalität sind
nur zwei von vielen positiven Veränderungen, die die Einführung von
Konsumräumen mit sich bringe. In einer im November 2003 im Auftrag
des Fonds Soziales Wien erstellten Expertise von Univ.Prof. Alfred
Springer/ Ludwig Boltzmann Institut Wien, seien die Vorteile einer
modernen, auf Konsumräume setzenden Drogenpolitik deutlich erkennbar.
"Die Grünen Wien empfehlen der Stadträtin diese Expertise zu lesen
und endlich mit dem Überlegen zu beginnen", hebt Cammerlander hervor.

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