- 05.02.2007, 10:54:08
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"Marco Polo II": Neue Ideen für alternative Verkehrsdienste
"Zuwachs im Straßengüterverkehr auf alternative Verkehrsträger verlagern" - Bollmann: Heimischer Erfinder- und Innovationsgeist ist wieder gefragt
Wien (PWK075) - Das zweite "Marco Polo"-Programm, mit dessen Hilfe
EU-weit die Umweltverträglichkeit des Güter-verkehrs verbessert
werden soll, lädt zur Einreichung von Projektvorschlägen ein. Schon
im ersten Programm konnten österreichische Projekte
überdurchschnittlich gut abschneiden, was Erfindergeist und
Innovationsfreude der heimischen Verkehrsbranche belegt, so Harald
Bollmann, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ.
Erklärtes Ziel von Marco Polo II ist es, den Zuwachs des
internationalen Straßengüterverkehrs auf alternative Verkehrsträger
zu verlagern und wenn möglich sogar zu verringern. Für den Zeitraum
2007 bis 2013 ist das Pro-gramm mit rund 400 Millionen Euro viermal
so hoch dotiert wie Marco Polo I.
Ausdrücklich begrüßt werden die neuen Fördermöglichkeiten: So
erhalten auch geeignete "monomo¬dale" Ver-kehrsangebote von Bahn oder
Schiff einen Zuschuss, sofern sie nach¬weislich zu einer
Verkehrsverlagerung "weg von der Straße" führen. Das Pro¬gramm
übernimmt dabei ganz oder teilweise das wirtschaftliche Defizit von
Ver-kehrsangeboten und unterstüt¬zenden Aktivitäten während einer
An¬laufphase von bis zu fünf Jahren (An¬schubfinanzierung), so
Bollmann.
Eine Verkehrsverlagerung oder -vermeidung kann sich auf bestehende
Verkehrsleistungen beziehen oder auf sol-che, die ohne das beantragte
Projekt künftig aller Voraussicht nach im Straßengüterverkehr
abgewickelt werden. Hierunter fallen auch prognostizierte
Verkehrszuwächse. Bei "Aktionen zur Straßenverkehrsvermeidung" ist
un-bedingt darauf zu achten, dass diese nicht zur Auslagerung von
Produktion und Arbeitsplätzen aus dem Gebiet der EU beitragen.
Derartige Aktionen dürfen die Produktion und die Arbeitskräfte
innerhalb der Mitgliedstaaten nicht negativ beeinflussen.
Bezuschusste Projekte müssen internationalen Charakter haben.
Verkehrsdienste und Fracht müssen mindestens eine Grenze überqueren.
Projektpartner müssen in der Regel aus mindestens zwei
unterschiedlichen teilnahmebe-rechtigten Ländern kommen - darunter
ein EU-Staat. Neben der Verkehrsverlagerung hin zu Schiene und Wasser
gehört zu Marco Polo II auch die Vermeidung von Straßengüterverkehr.
Projekte in sensibleren Gebieten oder Großstädten erhalten
besondere Aufmerksamkeit. Gleiches gelte für die Binnenschifffahrt,
da diese erhebliche Möglichkeiten bietet und der umweltfreundlichste
Verkehrsträger sei. Dies entspreche der verkehrspolitischen
Orientierung der EU.
Die vorgesehenen Untergrenzen für die einzelnen Förder-Aktionen
wurden verringert, damit auch KMU teil-nehmen und Vorhaben
präsentieren können, die weniger umfangreich, aber dennoch von
Interesse sind. Damit ist eine bessere und leichtere Beteiligung von
Kleinen und Mittleren Unternehmen möglich, was ausdrücklich von der
heimischen Branche gefordert und begrüßt wird, so der
Verkehrsexperte.
Ohne entschiedene Maßnahmen werde der Straßengüterverkehr in
Europa bis 2013 um ca. 60 Prozent zunehmen. Die Folgen wären
zusätzliche Kosten für Straßeninfrastruktur, Verkehrsunfälle, Staus
und Umweltschäden. Das Programm "Marco Polo II" versucht hier
gegenzusteuern, die Überlastung im Straßenverkehr zu verringern
so-wie die Umweltfreundlichkeit des Güterverkehrs zu steigern.(hp)
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich, Bundessparte Transport und Verkehr Mag. Martin Deusch Tel: +43 (0)5 90 900 3255 Fax: +43 (0)5 90 900 257 Email: Martin.Deusch@wko.at
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