Zukunfts-Check:Österreich 2010 - Pröll: Zusätzliche Tore zu Universitäts-Zugang öffnen
Plassnik: Wählen mit 16 Thema einer Großen Koalition
Wien, 4. Jänner 2007 (ÖVP-PD) Im Rahmen der Diskussionsveranstaltung der ÖVP "Zukunfts-Check:Österreich 2010" verwies Landwirtschafts- und Umweltminister Josef Pröll auf die Wichtigkeit, das wettbewerbsfähige Bildungssystem weiterzuentwickeln. Es gelte, mehr Respekt vor dem Wert der Lehre und Ausbildung zu zeigen. Dieser müsse dadurch ausgedrückt werden, dass der Zugang zu den Hochschulen erleichtert werde. Es sei überlegenswert, etwa auch im Zuge einer Meisterprüfung das Tor zur Universität ohne große Hürden zu öffnen. "Das Tor sollte offen sein. Die Durchlässigkeit zwischen den Ausbildungswegen muss erhöht werden", so Pröll. ****
"Die Fragen der Karrierechancen, Bildungsziele und Qualifikationen stehen im Mittelpunkt unseres Zukunfts-Checks", so Pröll weiter. Zu den Studiengebühren merkte Pröll an, dass er diese auch für die Zukunft als sinnvoll erachte. Vielmehr müsse über die Qualität an den Universitäten diskutiert werden. Außenministerin Dr. Ursula Plassnik brachte zum Thema Bildung den Vorschlag ein,
das Thema "Europa" als Schulfach ab "Tag eins in der Volksschule" einzuführen. "Kinder und junge Menschen verbinden mit dem Begriff so viel - das soll ausformuliert und artikuliert werden", so Plassnik.
Landwirtschafts- und Umweltminister Josef Pröll stellte auch die Frage, ob es nicht sinnvoll sei, bundesweit mit 16 wählen zu können. Pröll brachte die Diskussion dazu auf den Punkt: "Junge Leute mit 16 gewinnen Vier-Schanzen-Tourneen, warum sollen sie
nicht auch wählen können? Uns geht es darum, die Balance zu halten und zu entwickeln. Es darf keine einseitige Bedienung der älteren Generation auf Kosten der Jungen geben. Politik darf nie Zukunftsraub werden", so Pröll. Konkret wies der Leiter der Perspektivengruppe darauf hin, dass 2050 jeder dritte Österreicher über 60 sein werde, "daher wäre es sinnvoll, bundesweit über das Wahlalter 16 zu diskutieren - vor allem, um die Balance zwischen
den Altersgruppen auch in der Abbildung der Wahlalters zu halten", griff Pröll eine Forderung der Jungen ÖVP auf.
Auch Außenministerin Dr. Ursula Plassnik schaltete sich engagiert in die Diskussion um die Senkung des Wahlalters auf 16 ein. "Es ist ein demokratiepolitisches Anliegen, die Diskussion um das Wahlalter 16 zu beginnen. Das wäre für eine Große Koalition ein interessantes Thema. Wir haben allen Grund, interessiert und offen auf dieses Thema zuzugehen", so Plassnik.
Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war das Thema "ÖVP-Frauenbild". Dazu betonte Außenministerin Plassnik, dass es "unterschiedliche Typen gibt, die unter dem Dach Volkspartei eine Heimat gefunden haben". Plassnik regte spontan eine Diskussionsveranstaltung zum Thema "Frauen-, Männer- und Familienbilder" an. Bei der Diskussion rund um die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf stelle sich die Frage, welche Unterstützung der Staat, die Gesellschaft leisten könne. Schlüsselworte seien "Anerkennung und Respekt". In einer modernen Gesellschaft müsse es vor allem Wahlfreiheit geben.
Der Landwirtschafts- und Umweltminister lieferte zum Thema Kinderbetreuung ein persönliches Beispiel. Pröll, der selbst mitten in seinem Studium an der BOKU Vater wurde, richtete damals
gemeinsam mit seiner Frau und anderen Studierenden aus Eigeninitiative eine Krabbelstube an der Universität ein, die es bis heute in Form eines Kindergartens gibt. "Es gibt eine Mischung aus öffentlicher Verantwortung und persönlichem Engagement", so Pröll.
Ein weiteres Thema waren die Ladenöffnungszeiten, die Pröll als "heißes Eisen" bezeichnete. Es sei "extrem wichtig", offen miteinander zu diskutieren und ein Konzept gemeinsam mit den Ländern sowie Sozialpartnern zu entwickeln. "Ein striktes Nein sowie ein völlig liberales Ja sind falsche Positionen."
Nach der angeregten Diskussion ermutigte Außenministerin Plassnik die anwesenden Diskutanten sich folgenden Spruch zu Herzen zu nehmen: "If it is to be, it is up to me!"
Rückfragen & Kontakt:
ÖVP Bundespartei, Abteilung Presse und Medien
Tel.:(01) 401 26-420; Internet: http://www.oevp.at