Hilfswerk-Präsident Karas: "Spendenabsetzbarkeit ist bei politischem Willen leicht umsetzbar!"
Wohlfahrtsgewinn ist höher als Steuerausfall.
Wien (OTS) - Hilfswerk-Präsident Othmar Karas fordert die
Regierung und alle im Parlament vertretenen Parteien dazu auf, die Absetzbarkeit von Spenden endlich auch in Österreich einzuführen. "Die privaten Beiträge zur Bewältigung der humanitären Aufgaben werden immer wichtiger. Der Bedarf an Unterstützung im sozialen Bereich steigt stark an, daher ist die Politik gut beraten, wenn sie auch die privaten finanziellen Ressourcen optimal nützt und Spenden unterstützt.", sagt Karas.
"Man darf nicht nur die kurzfristigen Steuerausfälle bewerten, sondern auch den längerfristigen, dauerhaften Wohlfahrtsgewinn, der größer ist als die Steuerausfälle, wie Studien des IHS belegen, die davon ausgehen, dass mehr gespendet wird, wenn Spenden absetzbar sind. Daher ist es überhaupt nicht notwendig auf eine Steuerreform zu warten.", so Karas weiter. "Es gibt einen fertig ausgearbeiteten Gesetzesentwurf des Finanzministeriums. Es gibt keinen Grund länger zuzuwarten. Österreich muss endlich die rote Laterne in Europa abgeben. Humanitäre Spenden müssen auch in Österreich endlich absetzbar werden!", so Karas abschließend.
Eckpunkte der neuen Regelung sind: Absetzbarkeit von Spenden für humanitäre und soziale Zwecke sowie für Entwicklungszusammenarbeit bis zu 10% des Jahresgewinns (Unternehmen) bzw des Jahreseinkommens (Private). Die Vertreter der Hilfsorganisationen treten für eine strenge Überprüfung der Mittelverwendung ein und eine Ausweitung der steuerlichen Spendenabsetzbarkeit auch auf ökologische Zwecke.
Die Chronologie der Arbeitsgruppe Spendenabsetzbarkeit: Am 16. Jänner 2005 vereinbarten Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Hilfswerk-Präsident Othmar Karas die Einsetzung einer Arbeitsgruppe. Am 16. Februar 2005 wurde bei einem Spendengipfel mit den größten NPOs im Finanzministerium die weitere Vorgangsweise beschlossen. Von 7. April 2005 bis 24. Jänner 2006 analysierte die eingesetzte Arbeitsgruppe aus Vertretern von NPOs und der Ministerien
BMF, BMSG und BmaA in 7 Sitzungen die Spendenvolumina und -modelle Österreichs und vergleichbarer Länder, mögliche Kosten und Steuerausfälle sowie Kontrollmechanismen. Schließlich einigte sich die Arbeitsgruppe auf ein gemeinsames Papier, das in einen Legislativtext gegossen wurde. Grasser gab eine Verwendungszusage, dass die Spendenabsetzbarkeit spätestens mit der nächsten Steuerreform auch in Österreich Realität wird.
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