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NEWS enthüllt Grasser-Gespräch mit EADS-Boss Bischoff über Eurofighter

- Exklusiv: Geheim-Brief von EADS-Boss Bischoff an Grasser - Vor Ausschreibung wurden Preise, Stückzahlen & Liefertermin besprochen

Wien (OTS) - Das Nachrichtenmagazin NEWS enthüllt in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe einen bisher geheimen Brief von EADS-Aufsichtsratsvorsitzenden an Finanzminister Karl-Heinz Grasser vom 27. Juli 2001. Das politisch brisante Schreiben beweist, dass Grasser schon zwei Monate vor der offiziellen Einleitung der Beschaffung eines Draken-Nachfolgers mit der Spitze des später erfolgreichen Eurofighter-Herstellers Lieferzeiten, Stückzahlen und Preise der Eurofighter besprochen hat.

In dem Brief nimmt Bischoff Bezug auf einen Werksbesuch Grassers bei EADS, bei dem bereits ein "Vorschlag für eine Paketlösung zum Vorhaben Abfangjäger" angekündigt worden sei. Und weiter: "Unser Vorschlag der Paketlösung beinhaltet, wie besprochen, als Interimslösung die Lieferung und Betriebsunterstützung von 23 Luftfahrzeugen MiG-29 (...) sowie ab dem Jahr 2007 die Lieferung von 18 Luftfahrzeugen Eurofighter als Ersatz für die Draken-Flugzeuge." Bischoff verweist zudem auf Gegengeschäfte mit Magna. "Ich würde mich freuen, wenn wir Gelegenheit bekommen, unseren Vorschlag persönlich vorzutragen."

Am 23. April 2003, zwei Monate vor der Typenentscheidung zugunsten von Eurofighter, traf Bischoff Grasser in dessen Büro. Laut Grasser habe man jedoch nur über die "Automobilindustrie" gesprochen. Am selben Tag traf Bischoff auch Magna-Boss Siegfried Wolf.

Besonders auffällig: Ursprünglich hätten die Draken-Nachfolger bereits 2005 angeliefert werden sollen. Im Kaufvertrag für den Eurofighter ist jedoch von einer Anlieferung erst 2007 die Rede -exakt wie im Bischoff-Brief von 2001. Als Zwischenlösung musste Österreich von der Schweiz F-5-Jets anmieten. Ursprünglich hätten auch 24 Jets angeschafft werden sollen - und nicht die von Bischoff genannten 18 Jets.

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