Greenpeace zu Pkw-Maut: Verkehrsbelastung und Autobahnschulden außer Kontrolle
Statt Abkassieren für fragwürdige Bauprojekte Ausbaustopp für unsinnige Autobahnen und Klimaschutz in der Verkehrspolitik
Wien (OTS) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßt die aktuelle Diskussion über die Einführung von Road Pricing für Pkw. "Der motorisierte Straßenverkehr verursacht Umwelt- und Sozial-Folgekosten in der Höhe von jährlich 29 Milliarden Euro, die derzeit auf alle Steuerzahler abgewälzt werden. Die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs sind seit dem Jahr 1990 um 87 Prozent angestiegen. Das Verkehrswachstum und die CO2-Emissionen sind de facto außer Kontrolle - die Autobahnschulden der Asfinag ebenso. Der Ausweg aus diesem Desaster kann nur über eine verursachergerechte Anlastung der Kosten des Verkehrssystems und eine Klimaschutz-orientierte Verkehrspolitik erfolgen", fordert Jurrien Westerhof, Greenpeace-Verkehrsexperte.
Gefordert sei die Erstellung eines dem Klimaschutz verpflichteten Gesamtverkehrsplanes sowie eine Überprüfung sämtlicher Straßenausbau-Pläne hinsichtlich ihrer ökologischen und verkehrspolitischen Sinnhaftigkeit. Westerhof betont, dass das derzeitige Vignetten-System Vielfahrer belohnt und Wenigfahrer unverhältnismäßig stark zur Kasse bittet. "Angesichts der Hiobsbotschaften über den Klimawandel dürfen die Einnahmen aus einem zukünftigen Pkw-Road-Pricing nicht dem Bau weiterer klimaschädlicher Transitautobahnen zufließen, sondern müssen zur Ökologisierung des Verkehrssystems eingesetzt werden", so Westerhof.
Jene Pendler, die wirklich keine zumutbare Alternative zum Auto haben, dürften nicht zu Verlierern des Systems werden. Darüber hinaus würden Österreich in fünf Jahren Strafzahlungen in der Höhe von 2-3 Milliarden Euro wegen der Nicht-Einhaltung der Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll drohen. "Es ist höchste Zeit dieses Klima- und verkehrpolitische Debakel zu beenden und das Ruder herumzureißen", schließt Westerhof.
Rückfragen & Kontakt:
Thomas Hohenberger, Pressesprecher, 0664-5308186
DI Jurrien Westerhof, Greenpeace-Verkehrsexperte, 0664-6126701