- 24.11.2006, 09:30:44
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Greenpeace: ICCAT entscheidet - Roter Tunfisch im Mittelmeer bald Vergangenheit?
Flagschiff 'Rainbow Warrior’ demonstriert vor 500 Delegierten in Dubrovnik
Wien (OTS) - Dubrovnik - Die Konferenz der ICCAT - Internationale
Kommission für die Erhaltung der Tunfischbestände im Atlantik - ist
in die entscheidende Phase getreten. In den nächsten zwei Tagen wird
über das Schicksal des Roten Tunfisch im Mittelmeer entschieden. Seit
den frühen Morgenstunden demonstriert die 'Rainbow Warrior' direkt
vor dem an der Küste gelegenen Konferenzhotel. Ein Banner mit der
Aufschrift 'ICCAT = Where have all the Tuna gone?' soll die
Delegierten an ihre Verantwortung erinnern, drastische Maßnahmen zur
Rettung der Tunfischbestände zu beschließen.
"Jedes Mal, wenn die 500 ICCAT-Delegierten hinter den direkt zum
Meer gelegenen Panoramafenstern ihren Pausenkaffee genießen, wollen
wir ihnen unübersehbar bewusst machen, dass sie es sind, die in den
nächsten 48 Stunden über das Schicksal des Roten Tun entscheiden",
berichtet Antje Helms, Greenpeace-Meeresbiologin von Bord der
'Rainbow Warrior'. "Die ICCAT kann entweder ihrer Rolle gerecht
werden und tatsächlich für die Erhaltung der Tunfischbestände
eintreten oder der Rote Tun wird in vier Jahren aus dem Mittelmeer
verschwunden sein."
Der im Mittelmeer beheimatete Rote Tun, der teuerste Fisch der
Welt, steht kurz vor dem Aus. Die Umweltorganisation Greenpeace war
im Vorfeld der Konferenz für mehrere Monate mit ihren Schiffen
'Rainbow Warrior' und 'Esperanza' im Mittelmeer unterwegs, um die
verheerenden Aktivitäten der Tunfisch-Flotten und der
Tunfisch-Mastindustrie zu dokumentieren. Die derzeit von der ICCAT
erlaubten Fangquoten werden um 40 Prozent überschritten. Dies wurde
in den letzten Tagen im Einhaltungsausschuss der ICCAT-Kommission
eindeutig bestätigt.
Greenpeace fordert - einstimmig mit den ICCAT-Wissenschaftlern -
eine drastische Reduktion der Tunfisch-Fangquote um mehr als die
Hälfte auf 15.000 Tonnen pro Jahr, ein Fangverbot während der
Laichzeit zwischen Mai und Juli, ein Mindestfanggewicht von 30
Kilogramm pro Fisch sowie verlässliche Kontrollen der Schiffe durch
unabhängige Beobachter. Ein derartiger Vorschlag wurde gestern auch
von der US-Delegation eingebracht. Greenpeace ruft die 44
Mitgliedsländer der ICCAT auf, endlich auf die unmissverständlichen
Warnungen der eigenen Wissenschaftler zu hören und konsequente
Maßnahmen zu beschließen, die den Roten Tun vor der kommerziellen
Ausrottung bewahren können. Das Ergebnis der ICCAT-Konferenz wird für
Sonntag Vormittag erwartet.
Rückfragehinweis:
Greenpeace CEE
Mag. Britta Schwarz, Pressesprecherin, 0664-6126721, britta.schwarz@greenpeace.at
Dipl.- Biol. Antje Helms, Meeresbiologin, 0664-2148952
antje.helms@greenpeace.at
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