• 14.11.2006, 12:27:10
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ÖAMTC zu Tempo 100: Umwelt-Messstellen müssen an Verkehrsbeeinflussungsanlagen gekoppelt sein

"Kleine" telematische Zwischenlösung für Club denkbar

Wien (OTS) - Drei von vier Autofahrern haben sich in einer
ÖAMTC-Umfrage gegen die Ausweitung von Tempo 100-Zonen ausgesprochen.
Alte Messwerte, tendenziös positionierte Messstationen und eine
einseitige Schuldzuweisung an die Autofahrer tun außerdem das ihre -
"Die Autofahrerseele kocht zu Recht", so der Chef der
ÖAMTC-Interessenvertretung, Mario Rohracher. Angesichts der hitzig
geführten Debatte hat der Club von Beginn an auf Aufklärung und
Verhandlungen gesetzt. Vor allem bei der Hauptforderung des ÖAMTC -
Messstellen an Verkehrsbeeinflussungsanlagen (VBA) zu koppeln -
zeichnet sich ein Lösungsweg ab.

Erste ÖAMTC-Erfolge am Verhandlungstisch

* Oberösterreich: Mit der angekündigten Errichtung einer mit
Luftgüte-Messstellen gekoppelten VBA wurde der ÖAMTC-Forderung
entsprochen, nur bei Grenzwertüberschreitungen allfällige
Temporeduktionen zu verordnen. "Eine große VBA wird aber erst 2009
Realität werden", meint Rohracher. Deshalb fordert der ÖAMTC von Land
und Asfinag alle Anstrengungen zu unternehmen, um schnell eine
"kleine Zwischenlösung" zu finden. "Das heißt, vernünftig
positionierte Messstationen liefern die Grundlage für temporäre
Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die kann man vorübergehend auch mittels
einer 'kleinen' telematischen Lösung anzeigen", erklärt der Chef der
ÖAMTC-Interessenvertretung.

* Steiermark: In der Steiermark ist das geplante Tempo 100-Limit
für weite Teile des steirischen Autobahnnetzes vom Tisch. Die
Beschränkung wurde auf den Großraum Graz limitiert. Fahrverbote soll
es nur bei Überschreitung der Grenzwerte geben.

* Tirol: Auch für die Inntal Autobahn (A12) wurde zumindest
zugesagt, dass die Wirksamkeit der 100-er Beschränkung laufend
evaluiert und Tempolimits ausschließlich mittels VBA gesteuert werden
sollen.

ÖAMTC-Forderungen zu Tempo 100 nach IG-Luft

* Tempolimits in Koppelung mit VBA nur zeitlich und räumlich
begrenzt setzen: "Die Telematik steuert den Verkehrsfluss, indem sie
die Geschwindigkeit an Wetter, Verkehrsdichte, Straßenzustand oder
eben auch Luftqualität anpasst", so Rohracher. "Temporeduktionen sind
nur akzeptabel, wenn sie die Überschreitung von Grenzwerten
verhindern. Außerdem müssen sie für die Autofahrer klar kommuniziert
werden." Anders als blecherne Beschränkungstafeln können
Verkehrsbeeinflussungsanlagen mit Symbolen oder Texten den Sinn von
Anordnungen oder Hinweisen erklären.

* Verursacher ergründen: Schadstoffe müssen nach Art und Höhe des
Beitrags ihrer Verursacher analysiert werden. Objektiv positionierte
Messstellen müssen Verkehrsdichte, Schadstoffemissionen des Verkehrs
(unterschieden nach Pkw- und Lkw-Anteil) und andere Emissionsquellen
sowie meteorologische Daten erfassen. Die Messungen müssen direkt bei
den betroffenen Anrainern vorgenommen werden. Eine ausreichende
Anzahl an Messstellen muss vorhanden sein.

* Evaluierung der Ergebnisse: Der Club erwartet eine ständige
Evaluierung der Messdaten. Die Wirksamkeit der Maßnahme muss
nachgewiesen werden, und zwar unter Einbeziehung sämtlicher
beeinflussender Rahmenbedingungen. "Sollte die erwartete signifikante
Verbesserung der Luftqualität nicht eintreten, ist die Maßnahme
sofort auszusetzen", verlangt der Chef der
ÖAMTC-Interessenvertretung.

* Partikelfilter-Nachrüstung fördern: Als geeignete Maßnahme zur
weiteren Reduktion von Partikelemissionen im Straßenverkehr sieht der
ÖAMTC die Förderung von Nachrüst-Partikelfiltern. Der ÖAMTC fordert
eine bundesweite einheitliche Förderung. Derzeit gibt es nur
landesweite Förderungen für Nachrüst-Partikelfilter in
Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark, die sehr gut angenommen
werden.

Tatsachen - Verkehrs-Emissionen sind rückläufig

"Die Autofahrer sind der Umwelt-Sündenbock der Nation. Das ist
völlig ungerechtfertigt", stellt Rohracher klar. Zwischen 1980 und
2005 nahmen die Lkw- und Pkw-Emissionen bei Kohlenmonoxid (CO) und
Kohlenwasserstoffe (HC) um mehr als 90 Prozent ab, bei den
Stickstoffoxiden (NOx) um etwa 50 Prozent. Die
Schwefeldioxid-Emissionen (SO2) sanken im Vergleichszeitraum sogar um
mehr als 90 Prozent. Beim Feinstaub (PM2,5) ist seit 1990 ein Minus
von 40 Prozent zu verzeichnen.

Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Katalysator-Einführung als
auch die Einführung der europäischen Abgasvorschriften Euro 1 bis
Euro 4 sowie die Entschwefelung der Kraftstoffe für die Umwelt eine
deutliche Verbesserung bringen. "Es ist Zeit, endlich anzuerkennen,
dass nur ein verursachergerechtes Maßnahmenbündel zukunftsorientiert
ist. Der derzeitige Weg ist eine Sackgasse auf Kosten unserer
Mobilität", so der Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung abschließend.

(Schluss)

Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at

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