- 06.09.2006, 13:12:52
- /
- OTS0212 OTW0212
Heinisch-Hosek zu Pflege: Neue Armutsfalle für Frauen tut sich auf
Wien (SK) - Bezüglich des Pflegebereichs spricht SPÖ-Frauen- und
Gleichbehandlungssprecherin Gabriele Heinisch-Hosek am Mittwoch in
einer gemeinsamen Pressekonferenz mit SPÖ-Bundesgeschäftsführerin
Doris Bures von "der neuen Armutsfalle Pflege, die sich neben
Arbeitslosigkeit, Krankheit und zu geringer Bildung auftut - und
davon sind Frauen besonders betroffen". Denn Frauen sind
überproportional sowohl als Pflegebedürftige als auch als pflegende
Angehörige sowie als ausländische Pflegerinnen betroffen.
"Diejenigen, um die es geht, sind für die Regierung kein Thema, über
sie wird nicht gesprochen", kritisierte Heinisch-Hosek. ****
Die SPÖ-Frauensprecherin verwies darauf, dass es in Österreich rund
450.000 pflege- und hilfsbedürftige Personen gibt. "Davon sind zwei
Drittel Frauen und laut Statistik Austria dürfte sich diese Zahl bis
2050 verdoppeln - das heißt, die Herausforderung wird größer",
betonte Heinisch-Hosek. "Jetzt beginnt sich die Spirale zu drehen:
Durch das höhere Lebensalter der Menschen erhöht sich auch die
Pflegewahrscheinlichkeit, daher sind Frauen überproportional von
diesem Pflegerisiko - das heute auch schon ein Armutsrisiko ist -
betroffen", zeigt Heinisch-Hosek auf. Ein Grund dafür ist in den
niedrigen Frauenpensionen zu sehen, die durchschnittliche
Frauenpension liegt lediglich bei 56 Prozent der Männerpension.
300.000 Frauen haben gar keine oder nur eine sehr niedrige Pension.
Tatsache sei weiters, dass zu einem überwältigenden Großteil Frauen
ihre Angehörigen selbst pflegen. "Wenn sie aber selbst in die
Situation der Pflegebedürftigkeit kommen, tappen sie in die
Armutsfalle", sagte Heinisch-Hosek. Die dritte Gruppe sei die Frauen
aus den Oststaaten, die hier betreuen. Heinisch-Hosek kritisierte
hier vor allem diejenigen Organisationen und Makler, die "skrupellose
Geschäfte mit den Betroffenen machen".
Auch Heinisch-Hosek betont, dass die Verordnung von Bartenstein nur
eine Scheinlösung ist, die etwa Pflegende mit rumänischer
Staatsbürgerschaft gar nicht betreffe, da sie den neuen EU-Staaten
nicht angehören. "Unsere Lösung, das Modell 'Betreuung daheim' liegt
auf dem Tisch. Es ist leistbar, es ist finanzierbar und die
Pflegenden würden von anerkannten Trägerorganisationen angestellt
werden und haben anständige Beschäftigungsbedingungen", so
Heinisch-Hosek, die abschließend ebenfalls ihre Hoffnung, dass am 21.
September bei der Nationalratssitzung das SPÖ-Modell beschlossen
werde, zum Ausdruck brachte. "Dieses Modell könnte dann bereits ab 1.
Jänner in Kraft treten", so Heinisch-Hosek abschließend. (Schluss) up
Rückfragehinweis:
Pressedienst der SPÖ
Tel.: 01/53427-275
http://www.spoe.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | SPK






