- 18.08.2006, 09:49:18
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Marmelade, Konfitüre und Co. werden teurer
Extremer Preisanstieg bei Rohwaren in der Obstveredelungsindustrie
Wien (OTS) - Durch die Wetterextreme des heurigen Jahres bedingt,
zeichnen sich deutlich geringere Obsternten und dramatische
Preissteigerungen bei allen wichtigen Früchten ab. Dies wird die
Produktionskosten von Marmeladen, Fruchtzubereitungen und
Obstkonserven massiv verteuern, hält der Fachverband der Nahrungs-
und Genussmittelindustrie in einer aktuellen Stellungnahme fest. Die
Hersteller dieser Erzeugnisse sehen sich gezwungen, ihre
Kalkulationen zu überarbeiten, um sich an diese geänderte
Einstandskostensituation anzupassen.
"Die extreme Hitze und Trockenheit nicht nur in Österreich,
sondern in praktisch allen Anbauländern, brachten massive Schäden und
Auswirkungen bei den Obsternten, die man als dramatisch bezeichnen
muss. Die jüngsten schweren Niederschläge haben das Fass buchstäblich
zum Überlaufen gebracht", betont Michael Blass, Geschäftsführer des
Fachverbandes. "So hat zum Beispiel bei Erdbeeren, wo Polen der
Hauptlieferant der österreichischen Industrie ist, die heiße
Witterung im Juni und Juli dazu geführt, dass die Erntemengen
deutlich unter den Erwartungen geblieben sind und die Rohwarenpreise
in Polen sich im Vorjahresvergleich nahezu verdoppelt haben."
Ein weiterer wichtiger Erdbeerlieferant, Marokko, hat ebenfalls
geringere Erntemengen aufgrund der Wetterbedingungen gemeldet - auch
in diesem Land liegen Preissteigerungen von über 30 % vor. Nicht
zuletzt kann auch Spanien die vorgesehenen Mengen für die
verarbeitende Industrie nicht halten und hat die Preise im Vergleich
zum Vorjahr bereits jetzt um über 23 % angehoben.
Die Trockenheit in Polen bewirkt auch bei Himbeeren wesentlich
geringere Ertragsmengen und damit einen erheblichen Preisanstieg -
ein Umstand, der auch die Produzenten für Himbeeren in den
Balkanländern veranlasst hat, ihre Rohwarenpreise deutlich zu
erhöhen. "Mit Preisanstiegen von über 50 % ist hier zu rechnen", so
Blass.
Nicht viel anders sieht es bei Erntemengen und Preisen für
Marillen aus Spanien, Griechenland und Marokko aus, wo der zweite
Trockensommer in Folge zu erheblichen Mindermengen, aber auch
Schädigungen der Kulturen geführt hat.
Als katastrophal muss auch die Situation bei Heidelbeeren
bezeichnet werden, wo die erwartenden Erntemengen in Polen einen
historischen Tiefststand erreichen dürften. Ebenso erwarten das
Baltikum, Weißrussland und die Ukraine Minderernten, sodass mit einer
Rohwarenverteuerung um bis zu 90 % zu rechnen ist. Auch bei schwarzen
Ribiseln und Sauerkirschen zeichnen sich wesentlich höhere
Rohwarenpreise ab. "Alles in allem eine dramatische Situation für die
Obstveredelungsindustrie, die die Kalkulationsgrundlagen entsprechend
anpassen muss", hält Blass abschließend fest.
Rückfragehinweis:
Dr. Michael BLASS Geschäftsführer des Fachverbandes der Lebensmittelindustrie Tel.: 01/712 21 21 - 33 e-Mail: m.blass@dielebensmittel.at Josef DOMSCHITZ Geschäftsführer des Verbandes der Obst- und Gemüseveredelungsindustrie Tel.: 01/712 21 21 - 16 Handy: 0664/638 49 91 e-Mail: j.domschitz@dielebensmittel.at
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