- 09.08.2006, 10:25:24
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Elektronische Dokumente: Sichere, rechtsgültige Zusendung auch für Unternehmen und Private
"Projekt E-Zustellung": WKÖ aktiv für sichere und rechtsgültige Übertragung von elektronischen Dokumenten für Unternehmen und Privatpersonen
Wien (PWK512) - Im Zuge der E-Government-Initiative des Bundes
wurde die Grundlage für die so genannte "Behördliche elektronische
Zustellung" geschaffen, die in der elektronischen Welt RSA- und
RSB-Briefe ersetzen wird. "Damit ist es möglich, Dokumente von
Behörden an Bürger effizient und rechtsgültig zu übermitteln",
erklärt Gerhard Laga, Leiter des E-Centers der Wirtschaftskammer
Österreich und Geschäftsführer von AustriaPro <www.austriapro.at>.
Aktivitätsschwerpunkt von AustriaPro ist die Förderung des
elektronischen Datenaustausches zwischen Unternehmen (B2B). Doch die
"Behördliche elektronische Zustellung" hat mehrere Schwachstellen: Es
ermöglicht die Kommunikation ausschließlich in eine Richtung, nämlich
von Behörde zu Privatperson, nicht jedoch umgekehrt. Auch die Nutzung
des bestehenden Systems hält sich in Grenzen: Es kommt derzeit nur
bei einer Handvoll Behörden zum Einsatz.
Nun sollen auch Unternehmen und private Einzelpersonen in den
Genuss der Vorteile der abgesicherten und rechtsgültigen Übertragung
elektronischer Dokumente kommen, zu denen insbesondere die
Bestätigung des Dokumentenempfanges gehört: Die Wirtschaftskammer
Österreich bringt deshalb ihr Know-How in die Entwicklung eines
Systems auch zur "Privaten gesicherten Zustellung" ein: "Wir arbeiten
an einem System sowohl für Betriebe als auch für Privatpersonen.
Unsere Anwendung wird ein ‚offenes’ System sein, d.h. alle
Beteiligten sollen elektronische Dokumente sowohl senden als auch
empfangen können. Das bedeutet die Kommunikation elektronischer
Dokumente von Unternehmen zu Unternehmen, zwischen Betrieben und
Privatpersonen und mit Behörden, und das jeweils in beide
Richtungen", so Laga. Dieses System wird den eingeschriebenen Brief
in der elektronischen Welt bilden und ein neutraler Dritter bestätigt
das Annehmen der Nachricht beim Empfänger.
Allerdings kann diese elektronische Zustellung für Unternehmen und
Privatpersonen aus rechtlichen und technischen Gründen nicht über das
bestehende behördliche Zustellsystem abgewickelt werden. "Vielmehr
werden eigene Zustellserver, weitere Systemkomponenten wie
beispielsweise ein integriertes Billing sowie ein eigener Zustellkopf
benötigt. Der Zustellkopf ist aber im Grunde nichts anderes als ein
Verzeichnisdienst, in dem alle Empfänger, die für die E-Zustellung
registriert sind, aufscheinen", erklärt E-Zustellungs-Experte Laga.
Für Unternehmen existiert aber die Möglichkeit für einen Workaround:
"Die Wirtschaftskammer Österreich führt eine vollständige Auflistung
aller gewerblichen Unternehmen in Österreich, das so genannte ‚Firmen
A bis Z’ < http://wko.at/firmena-z>. Daher bietet sich die WKÖ an,
den Zustellkopf-Verzeichnisdienst als Serviceleistung für ihre
Mitglieder und in Form einer Ausweitung des ‚Firmen A bis Z’ zu
betreiben." Die Zustellserver, bei denen die zusandten Dokumente
abgeholt werden können, sollen als Dienstleistung von technischen
Providern im Wettbewerb betrieben werden.
Auf Initiative der WKÖ wurde vor diesem Hintergrund das "Projekt
E-Zustellung" gestartet: Dabei sorgt AustriaPro für die
Standardkonformität der technischen Spezifikationen des in
Entwicklung befindlichen Zustellsystems, wobei eng mit dem Verein
"e-Zustellung" <www.e-zustellung.at> zusammengearbeitet wird.
Alle Mitgliedsunternehmen, die Interesse am Thema E-Zustellung
haben, laden die WKÖ und AustriaPro zu einer
Informationsveranstaltung am Mittwoch, 13. September 2006, mit Beginn
um 10.30 Uhr in die Wirtschaftskammer Österreich, Wiedner Haupstrasse
63, 1045 Wien. Die Anmeldung ist bereits jetzt unter
alexandra.sladek@wko.at möglich. Bei der Veranstaltung wird der erste
Entwurf eines Pflichtenheftes für die gesicherte elektronische
Zustellung vorgestellt, der letztlich in einen offenen Standard zur
gesicherten elektronischen Zustellung münden soll. In weiterer Folge
soll dieser Vorschlag durch Anregungen aus der Praxis ergänzt werden,
um Ende dieses, Anfang nächsten Jahres in den ersten österreichischen
Standard zur gesicherten elektronischen Zustellung zu münden. (JR)
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich
Geschäftsführer von AUSTRIAPRO
Dr. Gerhard Laga
Tel.: 05 90 900-4203
E-Mail: gerhard.laga@wko.at
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