• 25.07.2006, 10:12:10
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ÖAMTC: "Schwarzfahrer" ohne Führerschein - 40 Prozent alkoholisiert

Jeder vierte scheinlose Lenker war 2005 zwischen 14 und 19 Jahre alt

Wien (OTS) - Ein 17-Jähriger verursacht alkoholisiert und ohne
Lenkberechtigung einen Unfall, ein 19-Jähriger - ebenfalls ohne
Führerschein - fährt das Auto der Eltern zu Schrott. Jugendlicher
Leichtsinn, der kein Einzelfall ist. In den vergangenen Wochen
häuften sich derartige Meldungen. Laut Unfallstatistik 2005 war jeder
vierte Fahrer bei Unfällen mit Personenschaden ohne gültige
Lenkberechtigung zwischen 14 und 19 Jahre alt. "Besonders dramatisch
ist, dass in dieser Altersgruppe der Anteil an Alkolenkern bei mehr
als 30 Prozent liegt", sagt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Dora Donosa.

Gerade Alkohol senkt die Hemmschwelle für riskante Unternehmungen.
Leichtsinniges und unüberlegtes Handeln ohne einen Gedanken an die
Konsequenzen sind die Folge. Manche können es kaum erwarten, endlich
Auto zu fahren und riskieren eine abenteuerliche Spritztour. "Vor
allem in der Gruppe kommen manche Jugendliche auf 'blöde' Ideen",
erklärt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin. Ihr Appell: Besser gemeinsam
mit den Eltern auf einen Verkehrsübungsplatz fahren. Außerdem ist es
laut Club-Expertin nicht ratsam, den Jugendlichen lange bevor der
Führerschein gemacht wird, ein Auto zu kaufen oder zu schenken. Die
Verlockung ist für manche einfach zu groß. "Ein Fahrzeug ist kein
Spielzeug! Verkehrserziehung endet nicht mit der Volksschule, sondern
muss auch im Jugendalter ein Thema bleiben. Der Erwerb des
Führerscheins und die dadurch neu gewonnene Freiheit bedeutet aber
auch eine große Verantwortung", sagt Donosa.

Jugendlicher Leichtsinn mit fatalen Folgen
-Wiederholungstätern droht Haftstrafe

Einen Jugendlichen, der kurz vor der Führerscheinausbildung steht
und ohne Schein erwischt wird, können die rechtlichen Konsequenzen
hart treffen. Eine zeitliche Sperre zur Führerscheinausbildung und
Prüfung ist wahrscheinlich. "Der Strafrahmen für Fahren ohne
Lenkberechtigung reicht von 363 bis 2.180 Euro. Wiederholungstätern
blüht ab dem zweiten Mal sogar eine Freiheitsstrafe bis zu sechs
Wochen. Beim dritten Mal kann es beides setzen", erklärt
ÖAMTC-Juristin Ursula Zelenka.

Niederösterreicher, Wiener und Oberösterreicher führen die
"Schwarzfahrer"-Statistik an

Fahren ohne Lenkberechtigung ist aber keineswegs nur ein
"Jugendphänomen". "Schwarzfahrer" finden sich in allen Altersgruppen.
2005 gab es 407 Unfälle mit Personenschaden mit Lenkern ohne gültigen
Führerschein. Niederösterreich führt das Negativ-Ranking mit 78
Unfällen an, gefolgt von Wien mit 73 und Oberösterreich mit 72. In
Tirol waren es 30, in Salzburg 29, in Kärnten 27 und in Vorarlberg 24
Unfälle. Im Burgenland gab es mit zehn Unfällen die wenigsten.

Die möglichen Gründe dafür sind laut ÖAMTC-Verkehrspsychologin:
Einige der "Schwarzfahrer" haben den Führerschein nie gemacht. Es
kommt mitunter vor, dass ein Lenker jahrelang ohne Führerschein
unterwegs ist. "Je mehr Zeit vergeht und er unentdeckt bleibt, desto
sicherer fühlt er sich und meint es geht auch ohne Schein. Das Risiko
in eine Kontrolle zu kommen wird von solchen Lenkern zunehmend
unterschätzt", so Donosa. Ein häufiges Motiv für's Fahren ohne
Führerschein ist auch, dass die Lenkberechtigung z.B. infolge von
Alkohol am Steuer entzogen wurde, der Fahrzeuglenker unerlaubter
Weise aber dennoch fährt.

(Schluss)

Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Margret Handler
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at

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