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ARBÖ: Bizarre Bürokratie verhinderte raschen Heimflug nach Schlaganfall

Eiserner Bürokrat ließ sich erst nach Tränen der Tochter erweichen

Wien (OTS) - Nach einem Schlaganfall in der Türkei wollte der ARBÖ sein Mitglied Peter A. (Name geändert) so rasch als möglich nach Hause ausfliegen. Der für Herrn A. reservierte Liegeplatz an Bord der Maschine blieb aber leer: Weil Herrn A. ein Stempel im Pass fehlte, ließ der türkische Grenzbeamte am Flughafen von Antalya den schwer erkrankten Steirer nicht ausreisen.

"Einem einzigen Bürokraten ist es gelungen, alle zu blockieren, die in diesem Fall helfen wollten: den ARBÖ, die Familie und die freundlichen einheimsichen Helfer vor Ort", fasst Gerald Schneider vom ARBÖ-Reisenotruf den unglaublichen Fall von Herrn A. zusammen, der - nach leidvollen Tagen - inzwischen doch noch in die Heimat zurückgeflogen wurde und mit dessen Genesung der Fall doch noch ein glückliches Ende fand.

Was war geschehen? Herr A. und seine Frau, überzeugte Wohnwagenfahrer und Türkeiliebhaber, waren mit ihrem Campingfahrzeug samt Anhänger in ihr geliebtes Urlaubsland gereist. Im Pass von Herrn A. wurden mit einem Stempel Wohnwagen samt Anhänger eingetragen. Im Urlaub erlitt Herr A. einen Schlaganfall. Sofort herbeigeflogene Familienmitglieder kümmerten sich um den Erkrankten und schalteten den ARBÖ ein, da Herr A einen Sicherheitspass beim ARBÖ gelöst hatte. Nach medizinischer Abklärung organisierte der ARBÖ auf seine Kosten sofort einen Heimflug für den Kranken Sohn, Mutter und Schwiegersohn chauffierten den Campingwagen auf dem Landweg nach Hause.

Zwar gab es mit dem Wagen an der Grenze zunächst Schwierigkeiten, Doch mit der Kopie des väterlichen Passes und der mitgebrachten Dokumentation der Krankengeschichte seines Vaters in Türkisch und Englisch konnte der Wohnwagen schließlich in Ipsala über die Grenze gebracht werden. Die Ausreise des Fahrzeugs wurde dabei genau registriert und in den Computer eingetragen. Unterdessen wartete die Tochter gemeinsam mit dem kranken Vater im Krankenhaus auf dessen Abflug. Zwei Stunden dauerte der Transfer im Ambulanzwagen vom Krankenhaus zum Flughafen in Antalya. Doch im Zollbüro hieß es, dass man eine Bescheinigung vom Zoll benötige, um zu beweisen, dass das in den Pass des kranken Vaters eingetragene Wohnmobil aus der Türkei herausgebracht worden ist. Der Hinweis, dass alle nötigen Daten bereits im Computer von Ipsala eingetragen worden waren und dass man nur den Zollbeamten an der Grenze fragen müsse, half nichts. Die ARBÖ-Helfer schalteten die Botschaft ein. Ebenso vergeblich. Nachdem Herr A. bei 32 Grad Hitze eineinhalb Stunden im Ambulanzwagen gewartet hatte, flog das Flugzeug ohne ihn in die Heimat und er musste wieder zurück ins Spital gebracht werden, zweieinhalb Stunden lang!

Bis der Steirer - Tage später - doch noch aus der Türkei herausgeflogen werden konnte, mussten weitere bürokratische Hürden überwunden werden. So musste der völlig erschöpfte Herr A vom Spital eigens zum Notar gebracht werden, um eine Vollmacht zu unterschreiben. Obwohl der ARBÖ diese Vollmacht an das Zollbüro in den Flughafen faxte und mit Hilfe der Kopie des Passes der Mutter die vollzogene "Ausreise" des Wohnmobils dokumentierte, blieb der Zollbeamte am Flughafen hart. Erst nach einem Weinkrampf der völlig verzweifelten Tochter gab es den ersehnten Stempel in den Pass des Vaters. "In der türkischen Botschaft hat man sich für diesen Fall bei uns auch entschuldigt. Viel wichtiger ist für uns aber, dass es in Zukunft in solch evidenten Notfällen bürokratische Erleichterungen gibt, wo es um Leben oder Tod gehen kann", drängt Gerald Schneider im Namen des ARBÖ.

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