- 06.07.2006, 09:25:04
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AK Studie: Verteuerung der Wohnungsmieten geht auf Kosten des gesamtwirtschaftlichen Konsum
Reale Mietensteigerungen reduzieren den gesamtwirtschaftlichen Konsum - AK fordert endlich Maßnahmen, um überproportionale Mietensteigerungen einzudämmen
Wien (OTS) - Steigen die Mieten, sinkt nicht nur die Kaufkraft der
einzelnen Mieter, sondern es sinkt auch der gesamtwirtschaftliche
Konsum einer Volkswirtschaft. Das belegt eine neue makroökonomische
Untersuchung von Uniprofessor Dieter Gstach im Auftrag der AK: Die
durch die steigenden Mieten verringerte Kaufkraft der Mieter schlägt
viel stärker auf den gesamtwirtschaftlichen Konsum durch als die
Mehrausgaben der Vermieter durch deren erhöhte Mieteinnahmen. Die
Berechnungen ergaben: Eine reale Mietensteigerung um zehn Prozent
senkt den Konsum der gesamten Volkswirtschaft um zwei Prozent. Allein
im Zeitraum 2001 bis 2005 sind die Mieten mit 16 Prozent rund zweimal
so stark gestiegen wie die Inflationsrate (7,7 Prozent). "Damit hat
die überproportionale Wohnverteuerung nicht nur das Konsumbudget der
einzelnen Mieter geschmälert, sondern hat sich auch
gesamtwirtschaftlich negativ auf die Konsumausgaben ausgewirkt", sagt
AK Wohnexperte Franz Köppl.
In Österreich leben rund 44 Prozent der Haushalte in
Haupt-Mietwohnungen. Die Mieten, die diese rund 1,4 Millionen
Haushalte zahlen, sind in den letzten Jahren drastisch angewachsen
und liegen deutlich über der Inflationsrate. Die AK Studie zeigt:
Steigen die Mieten real um zehn Prozent, sinkt das
gesamtwirtschaftliche Konsumniveau um zwei Prozent. Zwischen 2001 und
2005 stiegen die Wohnungsmieten in Österreich um rund 16,1 Prozent,
die Inflation betrug 7,7 Prozent. Das ergibt einen realen Anstieg der
Mieten um 8,4 Prozent. Dieser weit über der Inflationsrate liegende
Mietenanstieg verursachte eine Reduktion der Konsumausgaben in Höhe
von rund 3 bis 3,5 Milliarden Euro.
Mieten stiegen stärker als Inflation
Jahr Verbraucherpreisindex gesamt Gesamtmiete 2001 2,7 Prozent 2,8 Prozent 2002 1,8 Prozent 2,4 Prozent 2003 1,3 Prozent 2,5 Prozent 2004 2,1 Prozent 3,9 Prozent 2005 2,3 Prozent 6,4 Prozent Steigerung 2001 bis 2005 7,7 Prozent 16,1 Prozent
"Die Wohnkosten sind in den letzten Jahren viel zu stark
gestiegen, die Mieter werden immer mehr belastet" kritisiert Köppl.
Die kürzlich beschlossenen Mietrechtsnovelle 2006 bringt keine
Entlastung für die Mieter. Daher fordert die AK wirksame
Mietenbegrenzungen, mehr geförderte Wohnungen und eine stärkere
Entkoppelung der Mieten von der Inflationrate.
SERVICE: Die Studie finden Sie im Internet unter
http://arbeiterkammer.at
Rückfragehinweis:
Doris Strecker
AK Wien Kommunikation
tel.: (+43-1) 501 65-2677
mailto:doris.strecker@akwien.at
http://wien.arbeiterkammer.at
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