- 29.06.2006, 11:58:32
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Öffentliche Verunsicherungen in der Lohnpolitik sind das falsche Rezept
Industrie wehrt sich gegen Rundumschlag in Sachen Niedriglohnfalle
Wien (PWK438) - "Mit diesem Rundumschlag in Reichenau ist das
heurige Sommertheater wohl eröffnet", kommentiert Wolfgang Welser,
Obmann der Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskammer
Österreich, Äußerungen von Gunther Tichy im Rahmen einer Enquete von
AK und ÖGB, wonach vor einer "Niedriglohnfalle" in Österreich gewarnt
wird. Richtig sei, dass Österreich nicht mit östlichen
Billiglohnländern konkurrieren könne, und dies mit Rücksicht auf den
Konsum und den inländischen Lebensstandard auch gar nicht wolle,
stellt Welser klar. "Völlig verzerrt ist die Darstellung, dass
Österreich in Niedriglohnbranchen stecken bleibe. Wahr ist vielmehr
das Gegenteil, trotzdem muss Österreich auf die Arbeitskosten achten,
wenn die produzierende Industrie in Österreich verbleiben soll. Wir
wollen künftig sowohl Hochtechnologie als schon derzeitige Stärke als
auch eine vernünftige produzierende mittelständische Struktur als
Job-Motor für andere wichtige Wirtschaftsbereiche wie etwa
Dienstleistungen."
Spartengeschäftsführer Wolfgang Damianisch versteht ebenfalls die
rundum gestreute Kritik hinsichtlich Überlegungen für ein neues
Lohnmodell, Steuerförderungen für die private Altersvorsorge oder
Steuerbegünstigungen für Sonderzahlungen nicht. Nicht rechtzeitig auf
die notwendige Finanzierung einer Alters- und Gesundheitsvorsorge
hinzuweisen, wäre im Gegenteil grob fahrlässig und hieße bewusst auf
künftige Auseinandersetzungen hinsteuern. Auch die Forderung nach
einer Wertschöpfungsabgabe überrasche in diesem Zusammenhang nicht
und sei der Beweis für die offenkundig immer noch von einzelnen
Experten vertretene Meinung, dass der österreichische Wohlstand
künftig ausschließlich mit Kleingewerbe und Tourismus zu garantieren
sei. "Verunsicherung vorzuwerfen und Bewusstseinsbildung zu
kritisieren, andererseits aber Belastungen zu konzentrieren kann
nicht ernst genommen werden, wir suchen den Dialog", meint Wolfgang
Welser zu den berichteten Äußerungen im Rahmen dieser Veranstaltung.
(us)
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich Bundessparte Industrie Dr. Wolfgang Damianisch Tel.: (++43) 0590 900-3420 Fax: (++43) 0590 900-273 mailto:bsi@wko.at http://wko.at/industrie
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