- 13.06.2006, 09:11:46
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Zwangsprostitution bei Fußball-WM: Prets von bisherigen Maßnahmen enttäuscht
Bilanz muss eingefordert und analysiert werden
Wien (SK) - "Frauenhandel ist nicht nur in Deutschland und während
den Zeiten einer Fußballweltmeisterschaft ein gravierendes Problem.
Daher benötigen wir Aktionen, die über punktuelle Maßnahmen
hinausgehen, also langfristige Methoden und Präventionsmaßnahmen",
sagte die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets bei einer
Anfragebeantwortung an EU-Kommissar Frattini gestern Abend im
Europäischen Parlament in Strassburg. ****
"Es ist erfreulich, dass erste Analysen von Europol durchgeführt
wurden. Diese haben bereits im Vorfeld der Weltmeisterschaft einen
tatsächlich spürbaren Anstieg der Zwangsprostitution deutlich
gemacht. Nun gilt es aber konkrete Maßnahmen zu setzen und in diesem
Zusammenhang ist die EU-Kommission noch in vielen Punkten säumig",
kritisiert Prets.
"Bisher ist die Kommission der Forderung des EU-Parlaments nach der
Vorbereitung eines internationalen Tages gegen Frauenhandel noch
nicht nachgekommen. Weiters ist bedauerlich, dass es keine
einheitliche Telefonhotline gibt, an die sich Opfer, aber auch mutige
Freier wenden können. Stattdessen gibt es drei verschiedene Nummern,
was nicht unbedingt hilfreich ist. Eine Aufstockung des
Europol-Personals hat ebenfalls noch nicht stattgefunden. Die
Zusammenarbeit der europäischen Polizeieinheiten muss nicht nur die
Sicherheit der Weltmeisterschaft, sondern auch die der Frauen im
Blickpunkt haben", so Prets.
"Wichtig wird es sein, nach Beendigung der Weltmeisterschaft eine
Bilanz zu ziehen und eine genaue Analyse vorzunehmen. Was ist mit den
Opfern geschehen, die sich an die Telefonhotlines gewandt haben,
woher kamen die Opfer und wie viele waren es? Für die EU-Kommission
und den EU-Rat ist es nun endlich an der Zeit, Aktionen zu setzen und
die Lippenbekenntnisse zu beenden. Ich fordere alle auf, auch die
Fußballvereinigung FIFA, die sich bisher nicht sehr kooperativ
gezeigt hat, der Zwangsprostitution die rote Karte zu zeigen",
fordert die Europaabgeordnete. (Schluss) ps/mm
Rückfragehinweis:
Pressedienst der SPÖ
Tel.: 01/53427-275
http://www.spoe.at
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