- 29.05.2006, 10:10:07
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Agrarministerrat: Pröll will Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors stärken
Gegen neues WTO-Angebot - Innovation als Schlüssel zur Einkommensbildung
Wien (OTS) - Wien, 29. Mai 2006. - Die Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Agrarsektors - gerade vor dem
Hintergrund der laufenden WTO-Verhandlungen - steht im Mittelpunkt
des Informellen Agrarministerrates, der derzeit in Krems unter
österreichischem Vorsitz stattfindet. Der Rat gebe ein klares
Bekenntnis ab, dass Europa nicht gefordert ist, bei der
Welthandelsorganisation ein weiteres Angebot auf den Tisch zu legen,
betonte der Ratspräsident, Österreichs Umwelt- und
Landwirtschaftsminister Josef Pröll, heute bei einer ersten
Pressekonferenz in Krems. "Ja, wir stärken EU-Agrarkommissarin
Mariann Fischer Boel eindeutig den Rücken", so Pröll. Die Europäische
Union habe bereits umfangreiche Vorleistungen erbracht. Ein
umfassendes Angebot liege auf dem Tisch und es sei nicht sinnvoll,
davon abzugehen, sagte der Minister.
Non-Trade-Concerns nach wie vor auf der WTO-Agenda
Handlungsbedarf sieht Pröll hingegen bei den WTO-Partnern. Diese
bewegten sich überhaupt nicht - gerade in den Bereichen
Dienstleistungen und Industriezölle, wo sich auch die EU
Zugeständnisse erwartet. Es müsse volle Parallelität geben und dürfe
kein einseitiges Angebot geben. "Die Verantwortung für ein
Weiterkommen liegt sicher nicht mehr auf den Schultern der
Europäischen Union", betonte der Minister. Gerade "die USA sind ganz
zentral gefordert, Bewegung zu zeigen", so Pröll. "Wir legen es aber
gewiss nicht auf ein Scheitern an", sagte der Minister. Allerdings
dürfe es ein Weiterkommen "nicht immer allein auf Kosten der
Europäischen Union" geben. Die EU sei sich in dieser Frage auch
einig. "Die EU ist nicht gespalten", betonte der Agrarratspräsident,
der auch klar machte, dass die nicht handelsbezogenen Punkte, die so
genannten Non-Trade-Concerns, nach wie vor auf der Agenda stehen.
Mit neuen Ideen Wertschöpfung im ländlichen Raum erzielen
Bildung, Beratung, Forschung, Entwicklung und Innovation als
Schlüsselelemente für einen vitalen, wettbewerbsfähigen ländlichen
Raum stehen auch im Zentrum des Informellen Agrarministerrates und
sollen morgen in vier Arbeitsgruppen diskutiert werden. Heute zeigt
Pröll seinen europäischen Kollegen Best-Practice-Beispiele dafür, wie
man auch im ländlichen Raum mit neuen Ideen umfangreiche
Wettschöpfung für die gesamte Region erzielen kann. "Innovation ist
ein Schlüssel zur Einkommensbildung", sagte der Minister. Ein Besuch
der Waldland Vermarktungs GmbH in Oberwaltenreith steht dabei ebenso
auf dem Programm wie eine Führung durch die Weinerlebniswelt Loisium
in Langenlois. Pröll sieht das Aufzeigen dieser österreichischen
Beispiele und Strukturen als optimale Vorbereitung für die morgigen
Arbeitssitzungen.
Vorschlag für Reform der EU-Weinmarktordnung für Juni erwartet
Ein weiteres Thema, das von den Landwirtschaftsministern
angeschnitten werden dürfte, ist die nahende Reform der europäischen
Weinmarktordnung. "Da ich selbst von einem Weinbaubetrieb stamme,
verfolge ich das Thema mit hoher Sensibilität", sagte Pröll, der
einen ersten Vorschlag für Juni erwartet. Ganz anders als beim
Zuckersektor ergebe sich der Bedarf für eine Reform nicht durch den
Druck von außen. Man habe vielmehr innerhalb der EU die Notwendigkeit
einer Überprüfung des Sektors erkannt und wolle sich diesem Thema ab
Juni in umfangreichen Diskussionen widmen, betonte der Minister.
Rückfragehinweis:
Lebensministerium
Pressestelle
Tel.: (++43-1) 71100 DW 6703, DW 6823
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