• 14.05.2006, 09:54:34
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Hochwasserkonferenz in Wien soll Europa sicher machen

WWF: Flüsse brauchen Schwemmräume, nicht nur Dämme!

Wien.14.05.2006 (OTS) - Am 17. und 18. Mai werden Politiker und
Experten auf der EU-Hochwasserkonferenz in Wien die Weichen für den
Hochwasserschutz stellen. Dabei geht es um die Sicherheit Tausender
Menschen, die im Einzugsbereich der Flüsse leben. Ziel dieser
Konferenz ist es, weitere Überschwemmungskatastrophen in Europa zu
verhindern. Dazu soll bald die EU-Hochwasserrichtlinie in Kraft
treten. Der Entwurf für diese Richtlinie der EU-Kommission vom Jänner
2006 ist aber ungenügend: "Wir müssen den Flüssen endlich mehr Platz
einräumen, denn technischer Hochwasserschutz mit Dämmen allein reicht
nicht aus, um Europa sicher zu machen. Österreichs Umweltminister
Josef Pröll muss sich bei dieser Richtlinie dafür stark machen, dass
Hochwasserschutz in Zukunft in internationaler Zusammenarbeit und mit
der Natur für die Menschen erfolgen muss ", fordert die
WWF-Geschäftsführerin DI Dr. Hildegard Aichberger.
Seit dem Jahr 2000 wurde der gesamte Donauraum von bereits mehr als
20 schweren Überflutungen heimgesucht. Im April dieses Jahres standen
riesige Flächen Serbiens, Rumäniens und Bulgariens unter Wasser. Kurz
zuvor war die March betroffen. Entlang der Donau, dem
internationalsten Fluss weltweit - mit elf Anrainerstaaten und 18
Ländern die sich das Einzugsgebiet teilen - ist gemeinsamer und
koordinierter Hochwasserschutz Pflicht. An der Donau sind in den
letzten 150 Jahren 80 Prozent der Schwemmlandschaften, die das Wasser
aufnehmen könnten, verloren gegangen "Das bedeutendste
Wasseraufkommen der Donau kommt aus den Alpen und deshalb trägt
Österreich eine besondere Verantwortung", so Aichberger, und weist
dabei auf das steigende Hochwasserrisiko in Europa durch den
Klimawandel hin.
Technischer Hochwasserschutz alleine hat sich als unzureichend
erwiesen. Hochwasserschutz muss mit der Natur und nicht gegen sie
erfolgen um bestmöglichen Schutz zu garantieren. Bestehende und
potentielle natürliche Schwemmlandschaften in den Flusstälern müssen
in die Hochwasserplanungen einbezogen werden, fordert der WWF. "Es
ist die Aufgabe von Minister Pröll, dass europaweit die potenziellen
Schwemmlandschaften erhoben werden und durch gemeinsame international
abgestimmte Wasserbauprojekte den Flüssen zurückgegeben werden", so
Aichberger. Das Hochwasserschutzprogramm "Unser Inn" ist derzeit
eines der besten Beispiele für nachhaltigen Hochwasserschutz in
Österreich. Der WWF führt dieses Programm gemeinsam mit der
Wirtschaft und dem Land Tirol durch.
Die derzeit geplante Doppelgleisigkeit mit der bereits in Umsetzung
befindlichen Wasserrahmenrichtlinie schafft einen unbegründeten
Mehraufwand, doppelte Kosten und schlimmstenfalls widersprüchliche
Zielsetzungen. Die Erhebungen und die Managementplanung der beiden
Richtlinien - der Wasserrahmenrichtlinie und der Hochwasserrichtlinie
- müssen deshalb zusammengeführt werden.

Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, WWF Pressesprecher, Tel. 01-48817-231 oder 0676-83488231.
WWF Österreich
Tel.: (++43-1) 488 17 - 0
Fax: (++43-1) 488 17 - 44
mailto:wwf@wwf.at

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