Mehr Geld für Wasserbau: WWF befürchtet stärkeren Verbau der Flüsse

Wien. (OTS) - Der WWF begrüßt die von Bundesminister Josef Pröll
heute angekündigte Erhöhung der finanziellen Mittel für den
Schutzwasserbau. Die Umweltorganisation befürchtet aber, dass mit
diesen Geldern im wesentlichen Flüsse technisch verbaut werden sollen
und dass der ökologische Hochwasserschutz weiterhin ein
Schattendasein fristen wird.

"Es ist zu befürchten, dass mit noch mehr Geld noch weitere Flüsse
verbaut werden", so Ulrich Eichelmann, Wasserexperte des WWF. Wie die
Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit gezeigt haben, wird das Geld
vorwiegend in den Bau von Dämmen und Ufersicherungen gesteckt. So
wurden etwa nach dem Hochwasser 2002 vier Mal mehr Flussstrecken
verbaut als renaturiert.

Das vom Lebensministerium angekündigte und für einen nachhaltigen und
ökologischen Hochwasserschutz notwendige Rückbaukonzept ("Mehr Platz
für Flüsse") für Österreichs Fließgewässer liegt noch immer nicht
vor. Bisher liegen im Ministerium und bei den Ländern nur eine lange
Liste von technischen Vorhaben, die jetzt offensichtlich abgearbeitet
werden sollen.

"Wir begrüßen natürlich die zusätzlichen Gelder für den
Hochwasserschutz, aber es kommt darauf an, wie sie verwendet werden.
Die alte Strategie des technischen Verbaus mit einigen grünen
Kompensationsmaßnahmen darf nicht einfach weiter fortgeführt werden.
Wir brauchen einen Hochwasserschutz mit der Natur und nicht gegen
sie", so Eichelmann.

Der WWF fordert von Bundesminister Josef Pröll und den
Landeshauptleuten, dass das heute versprochene zusätzliche Geld
vorwiegend für eine Revitalisierungsoffensive eingesetzt wird. "Es
ist gerade jetzt dringend notwendig ein Konzept zu erstellen, aus dem
hervorgeht, an welchem Gewässer wie viel an Überschwemmungsflächen
zusätzlich aktiviert werden kann und dabei zählt jeder einzelne
Hektar", fordert Eichelmann.

Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressereferent WWF, tel. 0676-83488231.
DI Ulrich Eichelmann, Wasserexperte WWF, tel. 0676-83488279.

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