• 06.03.2006, 13:49:00
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Neue Leitlinien für Wiederbelebung

Weniger neurologische Folgeschäden - Neuer Rhythmus für Herzmassagen

Wien (OTS) - Ende vergangenen Jahres wurden durch den
Internationalen Wiederbelebungsrat (ILCOR) neue Leitlinien für die
Reanimation von Erwachsenen und Kindern veröffentlicht. "Durch ihre
Einführung in Österreich soll die Anzahl der Patienten, die den
Kreislaufstillstand ohne neurologische Schäden überleben, deutlich
gesteigert werden", betonte Univ.-Doz. Michael Baubin, der
Vorsitzende des Österreichischen Wiederbelebungsrates (ARC), Montag
in einer Presseaussendung.

Die neuen Leitlinien betreffen vor allem die
Basis-Wiederbelebungs-Maßnahmen, die routinemäßige Anwendung einer
milden Kühlbehandlung für Patienten, die nach einem
Kreislaufstillstand auf die Intensivstation kommen, sowie die
Prävention von drohenden Kreislaufstillständen bei kritisch kranken
Patenten in den Spitälern.

Im Gegensatz zu früher, werden nun 30 Herzdruckmassagen im Wechsel
mit zwei Beatmungen durchgeführt. Das neue Verhältnis 30:2 soll bei
Erwachsenen und Kindern angewandt werden. Ziel der neuen Regeln ist
es, unnötig lange Pausen bei der Herzdruckmassage zu vermeiden und
gleichzeitig sowohl den Laien als auch dem medizinischen Fachpersonal
das Erlernen und Behalten zu erleichtern. "Die neuesten
wissenschaftlichen Ergebnisse haben uns gezeigt, dass in bis zu 50
Prozent der gesamten Reanimationsperiode keine Herzdruckmassage
durchgeführt worden ist", berichtete Doz. Baubin. "Bedenkt man, dass
das Gehirn nicht länger als vier Minuten ohne Sauerstoff sein darf,
sind längere Pausen fatal, denn die Überlebenschance des Patienten
sinkt pro Minute um bis zu 10 Prozent."

Doch auch die Elektroschockgeräte werden immer besser: Fortschritte
in der Defibrillator-Technologie ermöglichen es, den lebensrettenden
elektrischen Schock früher und effektiver anzuwenden. Ab nun wird nur
mehr ein einzelner Defibrillationsschock abgegeben. Anschließend wird
zwei Minuten im Verhältnis 30 zu 2 herzdruckmassiert und beatmet
usw.. "Das Einzige, was man als Laie falsch machen kann, ist gar
nichts zu tun", sind sich Rettungsorganisationen und ARC einig.

Rückfragehinweis:
Pressestelle der
Österreichischen Ärztekammer
Tel.: (++43-1) 513 18 33

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