• 25.02.2006, 09:37:24
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Landwirtschaft: SPÖ verlangt Transparenz bei Förderungen

Gradwohl will sachliche Diskussion - Förderung auf Arbeitseinsatz umstellen

Wien (SK) - SPÖ-Agrarsprecher Heinz Gradwohl plädiert für mehr
Sachlichkeit bei der Diskussion um die EU-Agrarförderung. Ein
wichtiger Schritt in diese Richtung wäre vollkommene Transparenz bei
den Förderungen, betonte Gradwohl am Samstag gegenüber dem
SPÖ-Pressedienst. Deswegen hält er die Forderung vom Vizepräsidenten
der EU-Kommission, Siim Kallas, nach einer detaillierten Offenlegung,
welche Empfänger wie viel an Subventionen bekommen, für richtig. ****

"Es gibt keinen Zweifel darüber, dass von den Milliarden Euro, die
von der EU jährlich an Agrarförderungen ausbezahlt werden, nur ein
geringer Teil bei den kleinen und mittleren Bauern ankommt",
erläuterte Gradwohl dazu. EU-weit bekommen sechs Prozent der größten
Betriebe mehr als 50 Prozent der Fördermittel. Die 52 Prozent der
kleinen Höfe erhalten nur rund vier Prozent der Förderungen. In
Österreich bekommen die 20 Prozent der größten Betriebe 80 Prozent
der Gesamtförderung. Das Agrarbudget macht 43 Prozent des
EU-Gesamtbudgets aus.

Die Haltung der ÖVP ist für Gradwohl in dem Zusammenhang überaus
fragwürdig. "Für die ÖVP sind die kleinen Bauern und die Biobauern
immer nur der Vorwand, um nur ja nichts an der Förderung für die
Großbauern und die Agrarindustrie ändern zu müssen", sagte Gradwohl,
der die Frage aufwarf: "Was ist daran gerecht und vernünftig, wenn
wir aus unseren Steuermitteln die englische Königin mit 800.000 Euro
im Jahr fördern? Oder wenn die Stift Fürst Liechtenstein'sche
Gutsverwaltung in Niederösterreich 1,7 Millionen Euro bekommt?"

"Der SPÖ geht es um eine sozial gerechte und nachvollziehbare
Verteilung der Förderungen", betonte Gradwohl. Dabei sollen kleine
und mittlere Bauern keineswegs weniger bekommen. Sehr wohl soll es
aber Obergrenzen bei der Förderung geben. Nach dem Modell der SPÖ
soll sich die Förderung vor allem am Arbeitseinsatz orientieren. Beim
derzeit herrschenden Reglement werde unverändert Größe gefördert,
"nach dem Prinzip: Die reichsten Bauern bekommen die meiste
Förderung". (Schluss) wf

Rückfragehinweis:
Pressedienst der SPÖ
Tel.: 01/53427-275
http://www.spoe.at

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