- 11.01.2006, 13:50:10
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Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband Österreich (SWV): Börsegang der Post schadet dem Wirtschaftsstandort
Matznetter verweist auf weitere Verschlechterungen für regionale Betriebe
Wien (OTS) - Völlig unbegreiflich ist die heutige Reaktion von
ÖVP-Wirtschaftsbund Generalsekretär Karl-Heinz Kopf zu den
dilettantischen Versuchen der Bundesregierung Schüssel möglichst
alles zu verkaufen, was nicht niet- und nagelfest ist, bevor die
österreichische Bevölkerung bei den bevorstehenden
Nationalratswahlen auch über die Postprivatisierung abgestimmt hat,
so die Reaktion von SWV-Präsident Christoph Matznetter.
Faktum ist: Entweder man versteht eine flächendeckende
Vollversorgung als Dienstleistung für den Wirtschaftsstandort
Österreich - in diesem Fall wird es Aufgabe der Politik sein, dafür
zu sorgen, dass ungeachtet der Besiedelungsdichte im gesamten
Bundesgebiet eine hochqualitative Bereitstellung von Postleistungen
zu niedrigen Preisen erfolgt -, oder man versteht die Post als
irgendein Unternehmen, dass darauf ausgerichtet ist, einen möglichst
hohen Ertrag für die Aktionäre zu erbringen. Im letzteren Fall wird
die hochqualitative Dienstleistung zu niedrigen Preisen vielleicht
gerade mal in Ballungsräumen zur Verfügung stehen, in den dünner
besiedelten Regionen werden Menschen und Betriebe jedoch keine bzw.
eine schlechtere Versorgung und dies auch noch zu höheren Preisen zu
erwarten haben. Es gibt nur die Möglichkeit entweder Shareholder oder
Steakholder Value.
"Die Klein- und Mittelbetriebe in den Regionen brauchen eine
flächendeckende Vollversorgung mit Postdienstleistungen in hoher
Qualität und zu günstigen Preisen. Diesem Auftrag wird die Post nach
einem allfälligen Börsegang nicht mehr gerecht werden können, denn
die Interessen richten sich dann ausschließlich nach den Wünschen
der Spekulanten und der internationalen Finanzinstitutionen. Die zu
erwartenden Folgen sind, dass weitere Postämter in den Regionen
geschlossen werden, was nichts anderes heißt, als noch schlechtere
Versorgung zu noch höheren Preisen", betonte Matznetter.
"Jeder Vertreter der Klein- und Mittelbetriebe (KMU) muss dafür
kämpfen, dass alle Unternehmen eine flächendeckend gute Infrastruktur
zu niedrigen Preisen nützen können. Ich verstehe nicht, wie nun
Generalsekretär Kopf, einer der führenden Wirtschaftsvertreter der
ÖVP, sich zum Anwalt des internationalen Finanzkapitals machen
kann. Wir sollten uns doch gemeinsam für die Interessen der
österreichischen KMU in den Regionen einsetzen ", so Matznetter.
Im Interesse der regionalen Wirtschaft und des gesamten
Wirtschaftsstandortes kann es laut Matznetter nur eine Lösung geben:
Zuerst eine flächendeckende Versorgung mit Postdienstleistungen
gewährleisten und sicherstellen, bevor überhaupt darüber nachgedacht
wird, an die Börse zu gehen. "Herr Kollege Kopf, Ihre Politik schadet
den Klein- und Mittelbetrieben in den Regionen, die schon heute ums
Überleben kämpfen", schloss Matznetter.
Rückfragehinweis:
Mag. Marion Enzi Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband Österreich Tel.: +43 (1) 5224766 12 Fax: +43 (1) 5262352 Mobil: +43 (664)8304337 marion.enzi@wvwien.at www.wirtschaftsverband-wien.at
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