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ÖAMTC-Spritpreis-Bilanz-2005: Alpenzuschlag, Rekord-Höchstpreise und "falsche" Steuersätze

Club fordert, dass österreichische Spritpreise auf EU-Niveau gesenkt werden

Wien (OTS) - "Vom EU-Durchschnittspreis sind wir heute weiter entfernt denn je", zieht ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin Elisabeth Brugger-Brandau eine ernüchternde Bilanz über das Spritpreis-Jahr. Vor allem die große Schere zwischen den heimischen Spritpreisen und dem EU-Durchschnitt vor Steuern ist der Club-Expertin ein Dorn im Auge. "Die Hausaufgabe 2006 für Mineralölwirtschaft und Politik ist klar: Den Österreichern darf kein Cent mehr für das Produkt Sprit abverlangt werden, als allen anderen Europäern", so die ÖAMTC-Expertin.

Bis Ende April 2004 bestand das vom Club immer scharf kritisierte Agreement, dass die österreichischen Nettopreise um maximal 2,9 Cent pro Liter teurer sein dürfen als der EU-Schnitt ("Alpenzuschlag"). Nach dem gescheiterten Spritpreisgipfel fiel auch diese Obergrenze. "Das Ziel ist eine Nulldifferenz", fordert die ÖAMTC-Expertin. "Den österreichischen Autofahrern muss endlich ein faires Preisniveau geboten werden."

Dem Argument, dass Diesel in Österreich netto billiger sei als in der EU, hat der ÖAMTC wiederholt eine Absage erteilt. "Die geschönten Nettopreise unter EU-Schnitt sind das Ergebnis einer akademischen Zahlenspielerei auf Kosten der Autofahrer", kritisiert Brugger-Brandau. Derzeit wird der "falsche", nämlich höhere Mineralölsteuersatz für die Gesamtmenge, auch für beigemischten Biodiesel, für die EU-Vergleiche gemeldet. Der Club fordert ein umgehendes Ende dieser Preis-Verzerrung.

Die Spritpreis-Entwicklung 2005 in der Übersicht

* Diesel: Der Dieselpreis kletterte vergangenes Jahr dreizehn Mal hinauf, aber nur zwölf Mal hinunter. Ein Liter Diesel kostete am 1. Jänner 2005 zwischen 0,765 Euro und 0,919 Euro. Fast ein Jahr später liegt der Preis zwischen 0,854 Euro und 1,039 Euro. Der 1. September war ein Negativ-Rekordtag, an dem der Höchstpreis für den Liter Diesel bei 1,129 Euro lag.

* Superbenzin: Der Preis für Superbenzin wurde im vergangenen Jahr vierzehn Mal erhöht und vierzehn Mal gesenkt. Der Preis für einen Liter Superbenzin betrug am 1. Jänner 2005 zwischen 0,884 Euro und 0,969 Euro. Mittlerweile liegt das Preisband zwischen 0,929 und 1,089 Euro. Bei Superbenzin gab es am 5. September einen Negativ-Rekordtag:
Der Höchstpreis lag bei 1,239 Euro.

Die gewichteten Spritpreise in Österreich lagen im Jahresdurchschnitt bei 0,941 Euro für Diesel und 1,022 Euro für Super. Zum Vergleich: Im Jahr 2004 waren es 0,802 Euro für Diesel und 0,931 Euro für Super. "Die Preisspirale dreht sich also kontinuierlich nach oben", warnt die ÖAMTC-Expertin.

Vor allem die ständig steigenden Rohölpreise haben im vergangenen Jahr das Autofahrer-Börsel belastet. Eine ÖAMTC-Berechnung zeigt, wie gravierend die Auswirkungen waren: 2005 mussten Pendler durch die explodierenden Preise im Schnitt bereits rund 120 Euro mehr ausgeben, um zur Arbeit zu kommen. "Eine untragbare Situation, vor allem wenn man auf sein Auto angewiesen ist. Die Politik muss 2006 rechtzeitig mit Entlastungspaketen auf Preissprünge reagieren", fordert die Club-Expertin abschließend.

(Schluss)

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