Bundesforste machen 2006 zum Jahr der Biodiversität
Vier umfassende Programme zum Erhalt der Artenvielfalt
Wien, 02. Jänner 2006 (OTS) - Jedes Jahr verschwinden weltweit 17.000 Arten. Dem dramatischen Artenschwund wollen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) gegensteuern - und machen 2006 zu ihrem Jahr der Biodiversität. Zum Schutz von natürlichen Lebensräumen und gefährdeten Pflanzen- und Tierarten wie Specht, Bär oder Eichenbock werden gemeinsam mit Naturschutzorganisationen vier umfassende Programme gestartet.
Mit diesen Initiativen unterstützen die Bundesforste das Ziel der EU, bis 2010 den Artenschwund in Europa zu stoppen. Die Erhaltung der natürlichen Vielfalt ist daher auch ein Schwerpunkt der EU-Präsidentschaft Österreichs.
Internationale Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit jedes Jahr mindestens 17.000 Arten verschwinden. Allein in Österreich stehen von den 45.870 vorhandenen Tierarten 2.804 auf der Roten Liste der gefährdeten Arten - gemeinsam mit 1.187 Pflanzenarten. Die Gründe für den drastischen Artenschwund sind vielfältig, aber immer auf Eingriffe des Menschen in die Natur zurückzuführen. Für Bundesforste-Vorstand Georg Erlacher ist das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten "ein unwiederbringlicher Verlust an natürlichen Ressourcen und an Lebensqualität für uns alle. Artenschwund beeinträchtigt das ökologische Gleichgewicht und den Kreislauf der Natur dauerhaft." Um Artenvielfalt und Lebensqualität in Österreich und in Europa zu sichern, starten die Bundesforste 2006 eine breite Initiative zur Erhaltung der Biodiversität.
- Rettung für Spechte, Bären und Eichenböcke -
Gemeinsam mit großen Naturschutzorganisationen werden im Lauf des Jahres vier verschiedene langfristig angelegte Programme zum Schutz von natürlichen Lebensräumen, von gefährdeten Tierarten sowie von seltenen Bäumen und Sträuchern begonnen.
Den Anfang macht dabei eine vierjährige Kooperation mit Birdlife. "Gemeinsam mit den Vogelkunde-Experten von Birdlife entwickeln wir ein genaues Programm, um bedrohte Vögel zu schützen. Diese Vorgaben werden dann voll in die laufende Arbeit der Bundesforste in Österreichs Wäldern integriert", erklärt Vorstand Georg Erlacher. Ebenso wichtig wie die konkreten Rettungsmaßnahmen sind aber auch "Bewusstseinsbildung für Arten- und Lebensraumschutz bei den Mitarbeitern und in der Öffentlichkeit. Denn der Artenschwund ist nur durch mehr Rücksicht der Menschen auf die Bedürfnisse der Natur zu stoppen." Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit Birdlife ist den Spechten gewidmet, vor allem den vom Aussterben bedrohten Dreizehenspechten und Weißrückenspechten sowie dem schon sehr seltenen Schwarzspecht.
Weitere Initiativen zum Schwerpunkt Biodiversität sollen unter anderem den Bestand und die genetische Vielfalt der Bären, der Bayrischen Kurzohrmaus und der Eichenböcke in Österreich sichern. Der äußerst seltene Eichenbock - ein ca. 5 cm großer, brauner Bockkäfer -lebt in alten Eichenbeständen in Wäldern oder Parks in Ostösterreich.
- Best practice für Artenvielfalt -
Natur- und Artenschutz zählen nicht erst im Zuge der EU-Präsidentschaft Österreichs zu den Schwerpunkten der Österreichischen Bundesforste. Vielmehr richtet das Unternehmen seit Jahren seine gesamte Arbeit am Leitprinzip der Nachhaltigkeit aus und nimmt die Ansprüche der Natur gleich wichtig wie die betriebswirtschaftlichen Ziele. Als Beispiele für bisherige erfolgreiche Schutz-Initiativen nennt Vorstand Georg Erlacher "die Wiederansiedlung des Edelkrebses im Salzkammergut, die Sicherung des Schwarzstorch-Bestandes im Wienerwald und die Rettung der Gelbbauchunke." Besonders stolz ist der Vorstand auf das größte Moorschutzprogramm Europas, das die Bundesforste gemeinsam mit dem WWF in den letzten vier Jahren umgesetzt haben. "Das war nur dank des vollen persönlichen Einsatzes unserer Mitarbeiter möglich. Sie haben in mühsamer Handarbeit mehr als 970 Holzdämme gebaut, um die Austrocknung der Moore zu verhindern."
2006 erreicht das Engagement des Unternehmens für die Biodiversität aber eine neue Dimension: Noch nie wurden so viele und derart umfangreiche Programme parallel gestartet. "Wir wollen die Bedrohung des Artenschwundes wirklich an der Wurzel angehen - und deshalb vor allem in die Erhaltung möglichst vielfältiger Lebensräume investieren. Damit sichern wir Biodiversität und Lebensqualität in Österreich", so Georg Erlacher abschließend.
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Österreichische Bundesforste
Bernhard Schragl, Pressesprecher
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