• 23.11.2005, 12:35:16
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Kärntner Forderungspaket an Bundesministerin Gehrer

LHStv. Strutz: Gehrer kommt Länderforderung nach zusätzlichen Integrationslehrern nicht nach - Kritik wegen Refundierung von Dienstposten im sonderpädagogischen Bereich

Klagenfurt (LPD) - Scharfe Kritik übte heute, Mittwoch, Kärntens
Bildungsreferent LHStv. Martin Strutz an Bildungsministerin Elisabeth
Gehrer, die der Länderforderung nach 700 zusätzlichen
Integrationslehrern nicht nachkommen wolle. Gehrer handle damit
verantwortungslos und gefährde fahrlässig die Unterrichtsqualität
sowie die optimale Ausbildung der Jugend, sagte Strutz. Er erinnerte
die Ministerin daran, dass mit dem Finanzminister im Rahmen der
Verwaltungsreform die Finanzierung der dringend benötigten
Integrationslehrer bereits ausverhandelt worden sei. Gehrer habe also
die finanziellen Vorraussetzungen und müsse nun umgehend tätig
werden.

Die Forderung der Bildungsministerin nach einem Nachweis an
erhöhten Förderbedarf sei ein reiner Hohn, so Strutz. Kärnten werde
ein Forderungspaket erarbeiten, das der Bundesministerin noch vor
Weihnachten übergeben werden soll. Der Bildungsreferent präsentierte
eine aktuelle Statistik, die für Kärnten einen Bedarf an insgesamt 70
Förderlehrern zur Integration von Kindern mit nicht deutscher
Muttersprache aufzeige. Derzeit seien in Kärnten 30 Förderlehrer im
Einsatz und würden ausschließlich vom Land bezahlt. Die Kosten dafür
betragen laut Strutz rund 1,1 Mio. Euro. In Wien hingegen würden die
Förderlehrer vom Bund bezahlt.

Kritik am Bund äußerte Strutz außerdem in Bezug auf die
Refundierung von Dienstposten im sonderpädagogischen Bereich. Das
Land Kärnten bekomme vom Bund für das laufende Schuljahr 483
Dienstposten im sonderpädagogischen Bereich refundiert, was einen
Berechnungsfaktor von 2,7 Prozent ergibt. "Bedauerlicherweise ist der
echte Anteil an Sonderförderungsbedarf aber bereits bei 4,7 Prozent
aller Schüler bescheidmäßig vorhanden", so Strutz. Das bedeute, dass
Kärnten jährlich zusätzlich Sonderpädagogen, die nicht vom Bund
refundiert werden, einstellen muss. "Im Schuljahr 2005/06 hat Kärnten
zusätzlich 60 Dienstposten für diesen Bereich gebraucht, das
entspricht einen zusätzlichen Aufwand von 2,5 Millionen Euro",
erläuterte Strutz.

Das Land Kärnten biete im Bundesvergleich die besten Bedingungen
für beeinträchtigte Kinder und "dieses Engagement muss auch vom Bund
anerkannt werden", so Strutz. Wenn der Finanzminister die
finanziellen Mittel zur Verfügung stelle, dürfe die Auszahlung an die
Länder durch Geher nicht blockiert werden. Aus diesem Grund werden
der Kärntner Landehauptmann und der Bildungsreferent Gehrer noch vor
Weihnachten das Forderungspakt überreichen und die Bundesministerin
einladen, sich vor Ort einen Eindruck über die Notwendigkeit von
Integrationslehrern in Kärntens Schulen zu machen.
(Schluss)

Rückfragehinweis:
Kärntner Landesregierung
Landespressedienst
Tel.: 05- 0536-22 852
http://www.ktn.gv.at

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