• 12.08.2005, 10:34:58
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  • OTS0077 OTW0077

ÖGB-Leutner zu Bartensteins Niedriglohnförderung

Nicht von wahren Problemen auf dem Arbeitsmarkt ablenken

Wien (ÖGB) - "Das von Minister Bartenstein vorgestellte Modell
einer Niedriglohnförderung dient ausschließlich dazu von den wahren
Problemen auf dem Arbeitsmarkt abzulenken, da damit eine durchgehende
Verbesserung der angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht zu
erwarten ist", sagt Dr. Richard Leutner, Leitender Sekretär im ÖGB,
zu dem von Minister Bartenstein vorgestellten Modell einer
Niedriglohnförderung.++++

"Es ist nicht einzusehen, dass Arbeitgeber für von ihnen
angebotene Stellen, die sie wegen zu niedrigere Entlohnung nicht
besetzen können, auch noch aus öffentlichen Kassen eine Beihilfe
bekommen", kritisiert Leutner. Wenn es dem Arbeitsmarktservice (AMS)
gelingt, solche Stellen zu besetzen, ist das Problem des Unternehmens
ohnehin gelöst. Das vorgestellte Modell kann jedenfalls nur dann
akzeptiert werden, wenn gleichzeitig die damit verbundenen
Sozialfallen für die Betroffenen beseitigt werden.

Besonders problematisch sei, dass diese Regelung auch für
Jugendliche gelten soll. Es kann nicht Sinn machen, Unternehmen für
die Beschäftigung von Jugendlichen im Niedrigstlohnbereich zu
fördern, während dieselben Unternehmen gleichzeitig immer weniger
zukunftsweisende Ausbildungsplätze anbieten oder gerade in denselben
Wirtschaftsbereichen, für die das Modell der Niedriglohnförderung
primär gedacht ist, wie beispielsweise im Handel, junge Menschen nach
Abschluss der Lehre verstärkt auf die Straße gesetzt werden.

Leutner abschließend: "Gerade bei der Jugendarbeitslosigkeit zeigt
sich, dass die ohnehin knappen Mittel des AMS wesentlich besser und
erfolgreicher in Bildung und Ausbildung anstatt in McJobs investiert
werden." (ew)

ÖGB, 12. August 2005 Nr. 485

Rückfragehinweis:
ÖGB Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Ernst Weber
Tel.: (++43-1) 534 44/361 DW
Fax: (++43-1) 533 52 93
http://www.oegb.at

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