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"Tiroler Tageszeitung" Kommentar: "Das Handyfressen" (von Frank Staud)
Ausgabe vom 2. August 2005
Innsbruck (OTS) - Weg mit dem Speck. Mit diesem genialen
Werbeslogan schaffte es der eigentlich schon totgesagte Handyanbieter
tele.ring zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten vor allem für
T-Mobile und One zu werden.
Marktführer Mobilkom ist laut einer Studie von Kreuzer Fischer &
Partner aufgrund seiner technischen Überlegenheit neben tele.ring am
eindeutigsten positioniert. Die Dumpingpreise des frechen
Billiganbieters zwangen auch die Telekom-Austria-Tochter dazu, die
Preisspirale nach unten zu drehen. Rund 100 Millionen Euro gaben alle
Handyanbieter allein im Vorjahr für Tarifsenkungen und Kundenwerbung
(Stichwort Gratis-Handys) allein im Vorjahr aus.
Bisher galt vor allem One mit dem deutschen Stromgiganten E.ON als
Eigentümer im Rücken als möglicher Übernahmekandidat. One schickte
mit der Marke Yesss kürzlich einen siebenten Anbieter ins
Handyrennen. Via Vertrieb über Diskonter Hofer sollte der Vormarsch
von tele.ring gestoppt werden.
Die Preisschlacht freute vor allem die Kunden. Der buutale
Konkurrenzkampf ließ die Tarife purzeln. In kaum einem anderen Land
ist es daher günstiger, mit dem Handy zu telefonieren als bei uns.
Damit könnte es - auch ohne Mastensteuer - bald vorbei sein.
Denn sollte T-Mobile demnächst tele.ring schlucken, werden die
"Speckfresser" zwar weiterhin Diskonter am Markt bleiben, aber sicher
nicht mehr so aggressiv auftreten. Die längst erwartete
Konsolidierung am heimischen Mobilfunkmarkt würde beginnen. Zudem
würde T-Mobile (bisher 2,1 Mio. Kunden) mit tele.ring (1,1 Mio.
Kunden) gleich groß wie die Mobilkom (3,3 Mio. Kunden).
Der Jobabbau in der Handybranche würde durch eine Übernahme von
tele.ring durch T-Mobile voranschreiten. Eine wenig erfreuliche, aber
realistische Folge. Denn die gesamte Technik würde wohl von nur einer
Mannschaft betrieben.
Rückfragehinweis:
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Tel.: 05 04 03 DW 601
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