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Erste Beratungsstelle für Frauengesundheit und FGM in Österreich

Stadträtinnen Wehsely und Brauner eröffnen "Bright Future"

Wien (OTS) - Donnerstag wurde die erste FGM-Beratungsstelle
(female genital mutilation) in Österreich eröffnet. Getragen wird die Stelle von der Afrikanischen Frauenorganisation in Wien (AFO). "FGM ist eine der grausamsten Formen der Gewaltausübung gegenüber Frauen. Und sie hat massive gesundheitliche und psychische Folgen für die Betroffenen. Um diesem brutalen Ritual ein Ende zu bereiten, ist vor allem Aufklärungsarbeit nötig - und zwar bei Frauen und Männern", so Frauenstadträtin Maga Sonja Wehsely.

"Bright Future" für Frauen und Mädchen

Die Beratungsstelle in Wien wurde bisher als Pilotprojekt geführt, nun wurde die Stelle mit Hilfe von Förderungen durch die Stadt Wien offiziell eröffnet. Die Mittel - insgesamt etwa 60.000 Euro für das Jahr 2005 - kommen aus den Ressorts der Stadträtinnen Maga Renate Brauner (Gesundheit und Soziales) und Maga Sonja Wehsely (Integration und Frauenfragen).****

Zielgruppe der Beratungsstelle sind betroffene Frauen und Mädchen. Nach Schätzungen leben bis zu 8000 Betroffene in Österreich, die Mehrzahl von ihnen in Wien. Aber es soll auch Aufklärungsarbeit gemacht werden - bei Müttern von Töchtern, bei Vätern, bei MitarbeiterInnen im Gesundheitsbereich. Angeboten wird neben der Beratung auch gynäkologische Untersuchung. Wichtig ist bei einem so sensiblen Thema die muttersprachliche Beratung, weshalb Honorarkräfte aus unterschiedlichen Regionen beschäftigt werden.

Während des Pilotbetriebes vom Sommer 2003 bis Sommer 2004 wurden 87 Frauen in medizinischen Fragen beraten, ein Drittel von ihnen wurde auch gynäkologisch untersucht, rund 400 nahmen individuelle oder Gruppenberatung in psycho-sozialen Fragen in Anspruch, 1800 konnten mit Informations- und Diskussionsveranstaltungen erreicht werden.

Was ist FGM ?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert FGM folgendermaßen: "Weibliche Genitalverstümmelung besteht aus allen Prozeduren, die die teilweise oder völlige Entfernung der externen weiblichen Genitalien oder andere Verletzungen der weiblichen Genitalien, sei es für kulturelle oder alle anderen nicht-therapeutischen Gründe, involvieren." (WHO Info Kit)

Die FGM-Operation wird je nach Kultur und regionalen Sitten und Gebräuchen entweder innerhalb der ersten 45 Tage nach der Geburt bis ins Erwachsenenalter durchgeführt. Laut WHO werden in 28 afrikanischen Ländern jährlich 2 Millionen Mädchen genital verstümmelt. Dies ergibt 6000 Genitalverstümmelungen an Frauen pro Tag. Darüber hinaus hat die WHO erhoben, dass diejenigen Länder, in denen FGM praktiziert wird, weltweit an der Spitze der Müttersterblichkeit stehen. Etwa 155 Millionen Mädchen und Frauen leiden an den Folgen dieser brutalen Verstümmelung.

o Beratungsstelle "Bright Future", 9. Bezirk, Türkenstraße 3.
Tel. 319 26 93
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr, Terminvereinbarung erforderlich!
http://www.african-women.org/

(Schluss) bed

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