- 23.06.2005, 08:44:39
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Schwere Arbeitsunfälle am Bau: GBH fordert Maßnahmen
GBH-Driemer: Beste Ausbildung bringt mehr Sicherheit
Wien (GBH/ÖGB) - "Die Bausaison ist voll angelaufen und wie zu
befürchten war, häufen sich die schweren Arbeitsunfälle im
Baubereich. Allein im letzten Monat gab es mehrere tödliche
Arbeitsunfälle, erst gestern starben zwei junge Kollegen. Einmal mehr
zeigt sich, dass die vorhandenen Schutzbestimmungen nicht ausreichen,
um die Bauarbeiter bei ihrer gefährlichen Tätigkeit wirklich
effizient zu schützen," so der ÖGB-Vizepräsident und
Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz Johann Driemer. ++++
Driemer weiter: "Eine solche Häufung schwerster Arbeitsunfälle
muss für die Politik Anlass sein, die gesetzlichen Bestimmungen zum
Arbeitnehmerschutz gründlich zu überarbeiten und auszubauen. Nicht
zuletzt muss auch überlegt werden, ob die Bestimmungen des
Bauarbeiten-Koordinationsgesetzes den praktischen Anforderungen
genügen."
Ein weiteres Problem ergibt sich, wie die Gewerkschaft Bau-Holz in
ihrer Tätigkeit immer wieder feststellen muss, aus der vermehrten
Beschäftigung von Leiharbeitsfirmen als Subunternehmen. Driemer:
"Viele Arbeitnehmer, die von Leiharbeitsfirmen auf Baustellen
beschäftigt werden, haben keine fundierte Ausbildung und können daher
mit den besonderen Gefährdungen am Arbeitsplatz Bau nicht umgehen. Es
muss sichergestellt werden, dass gefährliche Arbeiten am Bau nicht
von unausgebildeten Hilfsarbeitern verrichtet werden. Dies gefährdet
nicht nur diese Kollegen, sondern alle auf der Baustelle Tätigen. Ich
appelliere auch an die Generalunternehmer, besonders darauf zu
achten, dass hier nur bestens ausgebildetes Personal eingesetzt wird
und dass nicht zuletzt auch der enorme Zeitdruck, der auf Baustellen
aufgrund zu kurzer Fertigstellungsfristen herrscht, minimiert wird."
Driemer abschließend: "Es geht hier nicht zuletzt darum,
unsägliches menschliches Leid zu verhindern. Mein Mitgefühl ist bei
den Familien der Verstorbenen und bei jenen, die durch Arbeitsunfälle
bleibende Schäden davontragen und vielleicht auch für immer
arbeitsunfähig sind. Mit Präventionstätigkeit und besonderem
Augenmerk auf die Arbeitssicherheit konnten die Arbeitsunfallzahlen -
nicht zuletzt durch den Einsatz der GBH und der AUVA - deutlich
gesenkt werden. Aber wir dürfen uns nicht zurücklehnen und mit dem
Erreichten zufrieden sein. Jeder Arbeitsunfall ist einer zuviel. Alle
Verantwortlichen sind aufgefordert, die Situation gemeinsam stetig zu
verbessern."
ÖGB, 23. Juni
2005
Nr. 400
Rückfragehinweis:
Gewerkschaft Bau-Holz Presse und Öffentlichkeitsarbeit Mag. Sonja Schmid Tel. 01/40147-246 Fax: 01/40147-314 E-Mail: sonja.schmid@gbh.oegb.or.at www.bau-holz.at
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